Nach der Zeremonie vor den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel kann die Medaillenjagd von Maria Riesch und anderen Sportlern beginnen.

Garmisch-Partenkirchen. Die Ski-Asse Maria Riesch und Felix Neureuther winkten beim Einzug mit der deutschenFahne in der Hand, Kanzlerin BundeskanzlerinAngela Merkel drückte den deutschen Athleten schon jetzt einmal die Daumen – und mehr als 10 000 Wintersport-Fans bestaunten eine stimmungsvolle Eröffnungszeremonie. „Festspiele im Schnee“ lautet der Titel der am Montagabend eröffneten alpinenSki-Weltmeisterschaften inGarmisch-Partenkirchen. „Ich glaube, das Motto ist nicht zu hoch gegriffen“, sagte die Kanzlerin in ihrer Ansprache.

„Ich wünsche mitreißende und unvergessliche Wettkampftage“, so Merkel, die hofft, dass der Wintersportort eine gute Visitenkarte abgeben wird. Denn in fünf Monaten werden inSüdafrika die OlympischenWinterspiele 2018 vergeben. Die WM soll dabei für Münchens Kandidatur werben.

Gebannt schautenRiesch und die anderenSportler den vielen Darbietungen zu. „Beim Großereignis Eröffnungsfeier dabei zu sein, ist eigentlich Pflicht“, meinte Riesch über die Veranstaltung auf ihremHausberg, dem Gudiberg. Dort findet am 20. Februar mit dem Slalom der Herren um Neureuther die letzte von elf Entscheidungen der zweitenTitelkämpfe in Deutschland nach denen in der Marktgemeinde 1978 statt.

„33 Jahre hat Garmisch-Partenkirchen auf diesenTag gewartet“, sagte Alfons Hörmann, der Präsident des DeutschenSkiverbandes, und öffnete den „Vorhang für die Hauptdarsteller“. Wenig später eröffnete Weltverbands-Präsident Gian Franco Kasper die Wettkampf-Tage.

Mit denRennen geht es an diesemDienstag mit demSuper-G auf der Kandahar los. „Die Eröffnungsfeier war einfach ergreifend“, meinte ARD-Experte Markus Wasmeier mit „Bauchkribbeln“. Er nahm ebenso wie die Doppel-OlympiasiegerinnenKatja Seizinger und Rosi Mittermaier und andere Stars am Programm teil.

DER ZEITPLAN DER SKI-WM

Mit technischen Finessen, aber auch mit volkstümlichen Elementen wie Schuhplattlern oder Fingerhakeln glückte der Spagat zwischen Moderne und Tradition. Erinnert wurde an den inGarmisch geborenen Schriftsteller Michael Ende oder den Komponisten Richard Strauss, der die Marktgemeinde zu seiner Wahlheimat erklärt hatte.

Außer der Bundeskanzlerin waren auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD)und IOC-Vizepräsident Thomas Bach gekommen. Sie durften unter anderem eindrucksvolle Projektionen auf den Hang bestaunen. Laut Veranstalter wurde die in sieben Länder übertragene Feier vom Bund mit einer Million Euro gefördert. „Ich glaube, dass es ein Meilenstein in der Geschichte des alpinen Skisports ist“, sagte OK-Chef Peter Fischer über die Eröffnungsfeier.

Vieles stand unter demMotto „Helden“, wie der Song der Band Adoro heißt. Christina Stürmer sang „Beste Zeit“ – und die wollen die Sportler wie die ÖsterreicherinElisabeth Görgl erleben. Sie glänzte gegen Ende mit dem offiziellen WM-Song „You're the Hero“.

Zahlen und Fakten zur alpinen Ski-WM 2011:

Teilnahme 1:

In jeder Disziplin stehen jeder Nationen 4 Startplätze zur Verfügung. Ausnahme: Die Weltmeister/-innen von 2009 genießen ein persönliches Startrecht, das heißt, sie fallen nicht unter das Kontingent von 4 Startplätzen.

Teilnahme 2:

Startberechtigt sind Läufer, die spätestens am 31. Dezember 2010 das 15. Lebensjahr vollendet haben und über eine entsprechende Anzahl von FIS-Punkten verfügen.

Startreihenfolge/WCSL:

Die Startreihenfolge bei den WM-Rennen richtet sich grundsätzlich nach der so genannten World Cup Starting List (WCSL) der jeweiligen Disziplin. Die WCSL ist eine Art Weltrangliste, in der sämtliche Ergebnisse eines Läufers in den vergangenen zwölf Monaten erfasst werden (z.B. auch bei Olympischen Spielen oder in Europacup-Rennen).

Bei Abfahrt und Super-G (und bei der Abfahrt der Super-Kombination) erhalten die ersten 7 Läufer der WCSL die Startnummern 16 bis 22 zugelost, die Läufer 8 bis 15 der WCSL die Nummern 8 bis 15. Die restlichen Top-30-Läufer erhalten die Nummern 1 bis 7 und 23 bis 30 zugelost. In den technischen Wettbewerben werden entsprechend der Weltrangliste die Startnummern 1 bis 7 und 8 bis 15 ausgelost, anschließend die Nummern 16 bis 22 und 23 bis 30.

Startreihenfolge/2. Lauf

Im Riesenslalom und im Slalom starten die 30 Erstplatzierten des ersten Durchgangs im zweiten Durchgang („Finale“) in umgekehrter Reihenfolge. Im Gegensatz zum Weltcup starten im zweiten Durchgang auch jene Läufer, die sich im ersten Durchgang ab Rang 31 platziert haben.

Qualifikation:

Um der steigenden Teilnehmerzahl im Riesenslalom und im Slalom der Männer Herr zu werden, hat der Internationale Ski-Verband FIS bei den Weltmeisterschaften die Zahl der Starter begrenzt. Von den gemeldeten Rennläufern erhalten deshalb nur jene automatisch einen Startplatz, die in der WCSL zu den Top 50 gehören.

Für alle anderen gemeldeten Läufer wird ein zusätzliches Rennen angesetzt. In dieser Qualifikation werden in zwei Durchgängen weitere 25 Startplätze ausgefahren.

Besichtigung:

Vor jedem Rennen (und jedem Lauf) findet eine Besichtigung des Kurses durch die Wettkämpfer statt. Ab dem Zeitpunkt der Besichtigung durch die Wettkämpfer muss sich die Strecke in rennmäßigem Zustand befinden. Die Wettkämpfer dürfen die Kurssetzung durch langsames Skifahren am Rande des Kurses, oder durch Seitrutschen durch die Tore besichtigen. Es ist verboten, durch die Tore durchzufahren oder Übungsschwünge parallel zu den vorgegebenen Toren zu machen. Die Wettkämpfer müssen ihre Startnummern tragen. Es ist verboten, die Strecke zu Fuß (ohne Ski) zu betreten.