Posen. 100 Sekunden vor Spielende wurde es am Donnerstagabend erstmals still in der Messehalle von Posen. Thilo Stralkowski hatte das zweite Tor für Deutschland erzielt und die 2500 Anhänger der polnischen Hockeyherren kurzzeitig verstummen lassen. Am Ende jedoch kannte der Jubel auf den Rängen keine (Dezibel-)Grenzen, denn Polen bezwang den Titelverteidiger bei der 3. Hallen-WM mit 3:2 (1:0) und steht damit nach vier Siegen aus vier Spielen so gut wie im Halbfinale. Ein Punkt reicht dem Gastgeber im letzten Hauptrundenspiel gegen die Niederlande, die gleichauf mit Deutschland neun Zähler, aber das deutlich schlechtere Torverhältnis aufweisen.

Die Auswahl von Bundestrainer Markus Weise, die am Morgen die Niederlande 8:5 bezwungen hatte, muss zum Abschluss heute (17.30 Uhr) gegen Kanada (drei Punkte) siegen, um in die Medaillenvergabe eingreifen zu können. Das sollte möglich sein. Allerdings wäre das auch ein Sieg gegen Polen gewesen, Torchancen waren ausreichend da. Sie wurden jedoch ebenso nicht genutzt wie drei der vier Strafecken, erst die letzte vier Minuten vor Spielende versenkte Kölns Christopher Zeller zum 1:3. Die Deutschen ließen sich zu sehr vom aggressiven Pressing der Polen beeindrucken und standen in der Abwehr ohne Kapitän Max Müller (Hüftbeugerreizung) nicht gut.