18:0 gegen Namibia zum WM-Start der deutschen Herren

Posen. Dass ihm Historisches gelungen war, erfuhr Moritz Fürste erst nach dem Spiel. "Rekord? Ist ja geil", entfuhr es dem Hockey-Nationalspieler vom Uhlenhorster HC, als er darüber informiert wurde, dass sein Treffer zum 18:0-(7:0-)Endstand für den höchsten Sieg in der Geschichte der Hallen-WM gesorgt hatte. 2003 hatte das deutsche Team bei der Premieren-WM in Leipzig Neuseeland mit 17:0 bezwungen.

Gegen den bemitleidenswerten Außenseiter aus Namibia hätte die Auswahl von Bundestrainer Markus Weise in Posen auch mehr als 20 Tore schießen können. Das Rendezvous mit den Exoten fand aufseiten des Gegners bestenfalls auf Regionalliganiveau statt.

"Nicht mehr als ein besseres Trainingsspiel", so Weise, hatten die 400 Zuschauer in der Messehalle der westpolnischen Stadt (550 000 Einwohner) gesehen. Der Krefelder Oskar Deecke (5 Tore), Thilo Stralkowski (Mülheim/4), Benjamin Wess (Rot-Weiß Köln/3), Fürste (2), Christopher Zeller (Köln/2), Matthias Witthaus (Mannheimer HC) und Tobias Hauke (Harvestehuder THC) trafen. "Das hat viel Spaß gemacht, wir konnten uns gut einspielen und Selbstvertrauen tanken", sagte Hauke, der mit den überforderten Afrikanern kein Mitleid zeigte: "Demütigend ist nicht das 0:18, demütigend wäre, wenn man einen Gang herunterschaltet. So war es für die Jungs doch eine tolle Erfahrung", sagte er.

Torhüter Tim Jessulat vom Club an der Alster verlebte extrem ruhige 40 Minuten. "Ich habe nur meine Stimmbänder beim Dirigieren der Abwehr beansprucht", sagte er. In der Partie heute (15 Uhr) gegen Australien soll Nico Jacobi vom UHC im Tor stehen.

Mehr Mühe hatten die deutschen Damen, die gegen WM-Debütant Uruguay 2:0 (2:0) gewannen. Rike Sager vom HTHC und Natascha Keller vom Berliner HC per Strafecke sorgten für die Tore der zwar überlegenen, aber im Angriff nicht präzise genug agierenden Mannschaft von Kais Al Saadi. Sager, die von einer Erkältung geplagt wird, sagte: "Auftaktspiele sind nie schön, deshalb müssen wir mit den drei Punkten zufrieden sein." Nächster Gegner ist heute (13.45 Uhr) Namibia.