Li Na spielt als erste Chinesin um einen Grand-Slam-Titel

Melbourne. Li Na hat Tennis-Geschichte geschrieben und ihrem Sport möglicherweise einen neuen riesigen Markt eröffnet. Als erste Chinesin erreichte die 28-Jährige in Melbourne das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers. Im Halbfinale besiegte sie die dänische Weltranglistenerste Caroline Wozniacki nach 2:35 Stunden 3:6, 7:5, 6:3. Danach wurde die weltoffene und selbstironische Asiatin in ihrer Heimat als neuer Superstar gefeiert.

"So wie Yao Ming die Basketball-Leidenschaft und Ding Junhui die Snooker-Begeisterung ausgelöst haben, wird Li Na ganz bestimmt ein Tennis-Fieber entfachen", schrieb das "Tengxun"-Sportportal im Internet über die "goldene Blume". Li Na sei die "strahlendste chinesische Athletin in der Welt". Im Endspiel trifft sie am Sonnabend (9.30 Uhr, Eurosport live) auf die Belgierin Kim Clijsters, die gegen die Weltranglistenzweite Wera Swonarewa (Russland) 6:3, 6:3 gewann. Beim Vorbereitungsturnier in Sydney hatte Clijsters das Finale gegen Li Na 6:7 (3:7), 3:6 verloren.

Die ganz große Zeit des ehemaligen Weltranglistenersten Roger Federer scheint dagegen vorbei. Der 29 Jahre alte Schweizer verpasste zum vierten Mal in Folge das Finale eines der vier großen Turniere. 16 von ihnen hat er bereits gewonnen. Diesmal scheiterte er im Halbfinale am Serben Novak Djokovic, 23, mit 6:7 (3:7), 5:7, 4:6. Djokovic trifft im Finale am Sonntag (9.30 Uhr, Eurosport live) auf den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen dem Schotten Andy Murray und dem Spanier David Ferrer. Damit findet erst zum vierten Mal seit 2004 ein Grand-Slam-Endspiel ohne Beteiligung der die Szene seit acht Jahren dominierenden Spieler Federer oder Rafael Nadal statt.