Keiner kann behaupten, dass sich dieses enttäuschende WM-Abschneiden nicht abgezeichnet hätte. Wir haben uns in der EM-Qualifikation gegen Österreich schwergetan und in der Vorbereitung auf Island verloren. Man muss leider feststellen: Auf einigen Positionen, so am Kreis und in der Rückraummitte, haben wir nicht die Qualität, die man braucht, um bei so einem Turnier zu bestehen. Auch die Deckung stand nicht auf höchstem Niveau.

Trotzdem wäre mehr möglich gewesen. Mit zehn schlechten Schlussminuten gegen Spanien haben wir uns in eine Abwärtsspirale gespielt, aus der wir keinen Ausweg mehr gefunden haben. Vor vier Jahren war das nach einer schwachen Vorrunde noch gelungen. Der WM-Heimsieg mag einige strukturelle Probleme überdeckt haben.

Eine Personaldebatte wäre keine Lösung. Ich bin beeindruckt von der Ruhe und Konsequenz, mit der Heiner Brand auch gestern durchgecoacht hat. Einen besseren Bundestrainer kann ich mir nicht vorstellen. Die Bundesliga sollte seine Kritik ernst nehmen. Eine bessere Anschlussförderung der Talente wäre keine Erfolgsgarantie. Aber sie würde die Chance erhöhen, dass wir irgendwann wieder jubeln können.

Christian Fitzek, 49, bestritt 109 Länderspiele