Hockeydamen legen nun Einspruch gegen Wertung des Wiederholungsspiels ein

Hamburg. Seine wichtigste Aufgabe hatte Cito Aufenacker am Sonntagabend schnell erkannt. "Ich werde jetzt dabei helfen, die Mädels wieder mental aufzubauen, damit sie sich ordentlich auf die Endrunde vorbereiten können", sagte der Präsident des Harvestehuder THC. Diese Aussage mag verwundern im Anschluss an ein Viertelfinalspiel, das die Hockeydamen des Klubs mit 4:8 bei TuS Lichterfelde verloren hatten. Allerdings handelte es sich um ein von den Berlinerinnen erzwungenes Wiederholungsspiel, das erst am Freitag vom Zuständigen Ausschuss (ZA) angesetzt worden war.

Gegen die Wertung dieses Spiels hatte der HTHC bereits vor dem Anpfiff Protest eingelegt. Dieser geht heute dem Bundesschiedsgericht (BSG) des Deutschen Hockeybundes mit dem Hamburger Juristen Hans-Dieter Jörgens an der Spitze zu. Das BSG muss dann entscheiden, welches Spiel gewertet wird: das erste vom 16. Januar, das der HTHC durch eine umstrittene und von Lichterfelde deshalb juristisch monierte Strafecke sieben Sekunden vor Schluss mit 3:2 gewann, oder das gestrige. Wie lang das BSG für sein Urteil benötigt, ist nicht klar, der HTHC hofft auf eine Entscheidung am morgigen Dienstag. Sollte es genauso gemächlich arbeiten wie der ZA unter seinem Vorsitzenden Frank Selzer, könnte im schlimmsten Fall erst am Freitag feststehen, ob Lichterfelde oder doch der HTHC am Sonnabend in Duisburg im Halbfinale den Rüsselsheimer RK fordern darf.

Dass die Unsicherheit die Vorbereitung der Mannschaft, in der mehrere Studentinnen derzeit wichtige Examensprüfungen absolvieren müssen, extrem gestört hatte, ist klar. "Man hat in der ersten Viertelstunde gemerkt, dass die Mädels durcheinander waren. Auf die Leistung in der zweiten Halbzeit können sie aber stolz sein. Wir werden jetzt erst einmal zwei Tage pausieren, um das ganze Chaos sacken zu lassen", sagt Trainer Stephan Platz.

Spielführerin Rike Sager, die lediglich den ersten der vier Treffer ihrer Teamkollegin Annika Voigt überließ und die anderen drei Tore selbst erzielte, ärgerte sich vor allem über die verschlafene erste Halbzeit, nach der die Hamburgerinnen mit 1:5 zurücklagen. "Am besten wäre es doch gewesen, wenn wir noch mal gewonnen und sich damit alle Diskussionen erledigt hätten. Aber wir haben verdient verloren und nicht gut gespielt", gab sie ehrlich zu. An die Ungewissheit der kommenden Tage wollte sie noch nicht denken. Die Kampfeslust sei jedoch ungebrochen: "Noch ist es nicht vorbei!"