Die Hansestadt stellt bei der Hallen-Endrunde in Duisburg drei von acht Teilnehmern. Club an der Alster, UHC sowie HTHC im Halbfinale.

Hamburg. Wäre man als Zuschauer am Sonnabendnachmittag erst kurz nach Spielschluss in die Halle am Wesselblek gekommen, dann hätte man den Ausgang des Viertelfinalspiels um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Herren nicht erraten können. In einer Ecke der restlos ausverkauften Spielstätte hüpften die in Schwarz-Weiß gekleideten Spieler von TuS Lichterfelde mit ihren Fans ausgelassen auf und ab, während sich die im traditionellen Blau-Rot angetretenen Gastgeber verhalten abklatschten.

Mit 9:7 (5:3) hatte der Uhlenhorster HC die Partie gewonnen und damit das Ticket zur Endrunde in Duisburg gelöst, wo im Halbfinale am 29. Januar (16.30 Uhr) Feldmeister Rot-Weiß Köln wartet. Dass sich das Team von Trainer Martin Schultze nicht ausgelassener freute über den Erfolg, war der Tatsache geschuldet, dass es vor dem Anpfiff als haushoher Favorit gehandelt worden war, dieser Rolle jedoch nicht vollumfänglich gerecht werden konnte. Ohne Niederlage war der Nordmeister durch die starke Hauptrundengruppe marschiert, hatte spielerisch geglänzt und in zehn Spielen unglaubliche 128 Tore erzielt. Doch gegen die Berliner, die sehr tief in der eigenen Abwehr standen und den UHC das Spiel machen ließen, taten sich die "Uhlen" schwerer als erwartet. "Mit einer so engen Partie hätte ich nicht gerechnet", sagte Schultze, "am Ende hat sich aber die individuelle Klasse durchgesetzt." Torhüter Nico Jacobi, mit mehreren tollen Paraden und einem gehaltenen Siebenmeter beim Stand von 4:2 Matchwinner, sagte: "Wichtig ist nur, dass wir in Duisburg dabei sind. Gegen Köln wird es ein ganz anderes Spiel." Für den UHC trafen Moritz Fürste, Oliver Korn (je drei), Marco Miltkau (zwei) und Dieter Linnekogel.

Im zweiten Halbfinale setzte sich der Club an der Alster bei Ostmeister Berliner HC mit 11:10 nach Siebenmeterschießen (8:8, 6:6, 5:2) durch und darf nun im Halbfinale (18.45 Uhr) Titelverteidiger Mannheimer HC fordern. "Wir haben glücklich gewonnen und hatten in unserem Torwart Tim Jessulat und Sebastian Biederlack zwei überragende Spieler in unseren Reihen", sagte Trainer Jo Mahn, für dessen Team Alessio Ress 19 Sekunden vor Verlängerungsende ausgeglichen hatte.

Ebenso spannend wie die Herren machten es die beiden Hamburger Vertreter in der Damen-Konkurrenz. Dabei gelang dem Harvestehuder THC die Überraschung des Wochenendes, indem sich das Team von Stephan Platz durch ein 3:2 (2:2) bei Ostmeister TuS Lichterfelde für Duisburg qualifizierte. Dort wartet am 29. Januar (14.15 Uhr) der Rüsselsheimer RK. "Ich hatte vor der Saison damit gerechnet, dass wir gegen den Abstieg spielen. Jetzt reden wir über die deutsche Meisterschaft", freute sich Rike Sager, die das 1:0 markiert und sieben Sekunden vor Schluss per Strafecke den Siegtreffer erzielt hatte. Für das 2:0 hatte Alina Fischer gesorgt. Da Sagers Ecke umstritten und den Gastgeberinnen unmittelbar davor ein Tor aberkannt worden war, kündigten diese Einspruch an.

Nordmeister Club an der Alster lag gegen den Berliner HC nach 32 Minuten dank Toren von Ulrike Patschkowski und Jessica Reimann und einer überragenden Torfrau Karin Blank 2:0 in Front. Doch dann führte Rekordnationalspielerin Natascha Keller eine Aufholjagd an, an deren Ende ein 4:3 (0:1)-Sieg der Gäste stand. Alster-Coach Jens George lobte sein Team trotzdem für eine gute Saison, kritisierte lediglich die Strafeckenverwertung. Nur den letzten von zehn Versuchen verwertete Martina Heinlein im Nachschuss - zu wenig, um einen Gegner wie den BHC, der im Halbfinale auf den Münchner SC trifft, auszuschalten.