Österreicher gewinnt das dritte Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck. Uhrmann Achter

Innsbruck. Als Thomas Morgenstern mit dem Premieren-Sieg am Bergisel seinem Traum vom ersten Tournee-Triumph ganz nah gekommen war, hatte auch Michael Uhrmann nach dem überraschenden Comeback in der Weltspitze allen Grund zur Freude. Mit Rang acht bei der Flugshow des Österreichers im Hexenkessel von Innsbruck feierte der Bayer sein bestes Saisonergebnis. "Ich habe gezeigt, dass ich noch unter die Top 10 kommen kann. Nach dem schwachen Saisonstart ist das eine Bestätigung für mich", sagte Uhrmann.

Morgenstern, der vor 22 000 Fans mit 129,5 und 126,5 Metern vor dem Polen Adam Malysz und dem Norweger Tom Hilde gewann, geht nach seinem 20. Weltcupsieg mit einem Vorsprung von umgerechnet fast 15 Metern auf Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann aus der Schweiz in das Finale am Donnerstag in Bischofshofen. "Das war heute ein sehr emotionaler Wettkampf und ein perfekter Tag. Ich freue mich irrsinnig", sagte Morgenstern. Vorzeitig jubeln wollte er nicht: "Ich halte nichts davon, mich schon mit der Zukunft zu beschäftigen. Diesen Fehler habe ich schon zu oft gemacht."

Wie Morgenstern darf auch Uhrmann als Neunter der Gesamtwertung auf ein versöhnliches Finale hoffen. Für Michael Neumayer war der Traum von einer guten Endplatzierung dagegen vorzeitig geplatzt. Der 31-Jährige schied nach einem schwachen Sprung auf lediglich 110 Meter ("mein schlechtester Sprung des Jahres") bereits im ersten Durchgang aus und büßte damit alle Chancen auf ein gutes Gesamtresultat ein. Pascal Bodmer setzte seinen Aufschwung fort und flog mit Sprüngen auf 122,5 und 120,0 Meter auf einen guten zehnten Platz.

"Es freut mich sehr für den Uhri, dass sein Kampfgeist belohnt wird. Auch Pascal Bodmer ist auf einem sehr guten Weg", sagte Bundestrainer Werner Schuster. "Aber die anderen haben doch sehr viel liegen gelassen." Der Chefcoach gratulierte Morgenstern vorzeitig zum Gesamtsieg. "Der kann ja den Berg hinunterrodeln."

"Ich habe es genossen, an all diesen Menschen hier vorbeizufliegen", beschrieb Morgenstern die Gefühle nach seinem sechsten Saisonsieg. Simon Ammann enttäuschte mit Sprüngen von 128 und 122 Metern zwar nicht, die Klasse Morgensterns ist für den Schweizer derzeit aber unerreichbar.

Bei seinem fast schon verzweifelten Kampf um einen Tournee-Triumph dürfte der 29-Jährige damit erneut an einem Österreicher scheitern. Im vergangenen Jahr war Andreas Kofler zu stark, 2009 schnappte sich Wolfgang Loitzl den Titel.

Martin Schmitt, der am Sonntag mit einem schwachen Sprung bereits in der Qualifikation gescheitert war, ließ sich nicht an der Schanze in Innsbruck blicken. Er legte eine Extraschicht ein. Im Kraftraum.