Oberstdorf. Der dreimalige Skisprung-Olympiasieger Jens Weißflog kritisiert vor dem Auftaktspringen der 59. Vierschanzentournee in Oberstdorf einen Mangel an deutschen Skisprung-Talenten. "Man kann aus einer Primel keine Rose machen", sagte er dem Internetportal Sport1. "Dem DSV fehlt im Moment einfach das Supertalent, das teilweise in anderen Nationen da ist."

Mit den Leistungen des deutschen Teams ist Weißflog nicht zufrieden: "Punktuell sind sie in der Lage, unter die ersten zehn zu springen. Aber das würde ich jetzt nicht als die Regel sehen." Dem 22-jährigen Severin Freund (Rastbüchl) traut Weißflog am meisten zu. Bundestrainer Werner Schuster könne auf Freund aufbauen, doch "Weltwunder würde ich bei der Vierschanzentournee nicht erwarten".

Die Wettanbieter teilen Weißflogs Einschätzungen. Hoch sind bei den Buchmachern nur die Quoten. Wer beim Wettenanbieter Bwin einen Euro auf einen Auftaktsieg von Martin Schmitt, Michael Neumayer oder Stephan Hocke setzt, kassiert im unwahrscheinlichen Erfolgsfall 151 Euro. Die deutschen Skispringer gehen als krasse Außenseiter in den Wettbewerb. Favorit ist Olympiasieger Thomas Morgenstern. Auf den Österreicher werden Wettquoten von 2,6:1 angeboten. Sein Landsmann Andreas Kofler folgt mit einem Kurs von 3,75:1.