Hoffenheim hatte kaum Probleme mit der Borussia und siegte 2:0. Schalke tat sich lange Zeit schwer und wurde erst spät von Farfan erlöst.

Sinsheim/Augsburg. Vor allem für Schalke war es ein hartes Stück Arbeit: Der Vizemeister und auch 1899 Hoffenheim sind als erste Klubs ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Schalke siegte beim Zweitliga-Spitzenreiter FC Augsburg durch einen Treffer von Jefferson Farfan 1:0 (0:0) und ist damit weiter in drei Wettbewerben vertreten. Hoffenheim setzte sich im Bundesliga-Duell gegen Borussia Mönchengladbach souverän mit 2:0 (1:0) durch und fügte dem Bundesliga-Schlusslicht damit die sechste Pflichtspielpleite in Folge zu.

Durch den glanzlosen und hart erkämpften Erfolg, den Farfan erst in der 84. Minute sicherstellte, erreichte der Vizemeister erneut das Viertelfinale. Schalke war in der vergangenen Saison im Halbfinale an Titelverteidiger Bayern München gescheitert.

Ein Highlight war das Spiel der beiden Halbfinalisten der vergangenen Saison nicht, Strafraumszenen waren bis weit in die zweite Halbzeit hinein an einer Hand abzuzählen. Schalke besaß gegen die geschickt verteidigenden Gastgeber sogar erst in der 78. Minute seine erste Chance überhaupt, wenn auch gleich eine große: Augsburgs Verteidiger Axel Bellinghausen aber schlug den Schuss von Raul, der erstmals im DFB-Pokal zum Einsatz kam, von der Torlinie.

Das Spiel war vielmehr von Beginn an geprägt von hohem Einsatz. Vor allem der FC Augsburg, im Frühjahr auf dem Weg ins Endspiel des DFB-Pokals von Werder Bremen gestoppt, ging mit großer Leidenschaft in das Spiel. Die Schwaben besaßen lange sogar ein optisches Übergewicht, kamen aber kaum zu Chancen, weil die Abwehr der Gäste meist sicher stand - oder sich zur Not mit Fouls vor dem Strafraum behalf.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit erhöhte der Erstligist den Druck, vor allem Farfan machte über die rechte Angriffsseite Betrieb. Nach der Großchance von Raul erzielte dann aber auf der Gegenseite Farfan die Entscheidung.

In Gladbach sieht es dagegen nach der Niederlage in Hoffenheim ganz düster aus. Bei dem von Trainer Michael Frontzeck ausgerufenen Charaktertest fielen die Borussen durch. Der Isländer Gylfi Sigurdsson per Freistoß (35.) und der Senegalese Demba Ba (63.) erzielten die Treffer der Kraichgauer, die zum dritten Mal das Viertelfinale erreicht haben. Nach der erneuten Niederlage steht Frontzeck beim dreimaligen Pokalsieger damit weiter schwer in der Kritik, wenngleich die Verantwortlichen zuletzt stets beteuerten, mit dem erfolglosen Coach in die Rückrunde gehen zu wollen.

Die 23.500 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena sahen in den ersten Minuten eine überlegene Heim-Mannschaft. Nennenswerte Torchancen konnten sich die Hoffenheimer, die ohne den gesperrten bosnischen Stürmer Vedad Ibisevic auskommen mussten, zunächst allerdings nicht erarbeiten.

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Von Beginn an gut im Spiel war Mittelfeldspieler Luiz Gustavo. Der zuletzt an den Adduktoren verletzte Brasilianer, über dessen möglichen Wechsel zu Rekordmeister Bayern München seit Tagen spekuliert wird, konnte mit einem Verband auflaufen.

Die Gladbacher, bei denen zahlreiche verletzte Profis fehlten, verzichteten dagegen freiwillig auf Stürmer Mohamadou Idrissou. Frontzeck hatte den Kameruner wegen kritischer Äußerungen aus dem Kader geworfen. Da sich die Gäste aber ohnehin weitgehend auf die Defensivarbeit konzentrierten, fiel das Fehlen Idrissous kaum auf. Allerdings waren auch die Bemühungen der Hoffenheimer weitgehend harmlos. Bis Mitte des ersten Durchgangs lieferten sich beide Teams ein langweiliges Pokalduell.

Die erste Hälfte machte deutlich, warum Gladbach in der Winterpause personell nachbessern will. In dem Ex-Nürnberger Havard Nordtveit vom FC Arsenal sind die Borussen offensichtlich bereits fündig geworden. Auf der Liste des fünfmaligen Meisters stehen noch Martin Stranzl (Spartak Moskau) und Andreas Granqvist (FC Groningen). (sid/abendblatt.de)

Die Statistik

Augsburg: 1 Jentzsch - 2 Verhaegh, 5 Möhrle, 3 Sankoh, 8 Bellinghausen - 24 Brinkmann, 14 Kwakman - 36 Hain, 13 Werner (ab 75. Thurk) - 9 Oehrl, 11 Rafael (ab 60. Bertram) - Trainer: Luhukay

Schalke : 1 Neuer - 22 Uchida, 4 Höwedes, 21 Metzelder, 13 Schmitz - 12 Kluge, 10 Rakitic - 17 Farfan, 18 Jurado (ab 54. Edu, ab 89. Papadopoulous) - 7 Raul, 25 Huntelaar. - Trainer: Magath

Schiedsrichter : Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer : 28.000

Tore: 0:1 Farfan (84.)

Hoffenheim: 1 Daniel Haas - 2 Beck, 25 Vorsah, 5 Compper, 26 Ibertsberger - 6 Rudy, 21 Gustavo (ab 90. Jaissle), 23 Salihovic - 7 Vukcevic, 9 Ba (ab 78. Mlapa), 11 Sigurdsson (ab 89. Thomalla). - Trainer: Rangnick

Mönchengladbach : 1 Heimeroth - 22 Levels, 6 Callsen-Bracker, 3 Daems, 27 Wissing - 13 Neustädter - 11 Reus (ab 89. Bäcker) , 26 Bradley, 14 Marx (ab 46. Herrmann), 18 Arango - 10 de Camargo. - Trainer: Frontzeck

Schiedsrichter : Felix Brych (München)

Zuschauer : 15.000

Tore : 1:0 Sigurdsson (35.) , 2:0 Ba (63.)