Hamburg. Die Partie war gerade abgepfiffen worden, da legte Mia Sehlmann die härtesten Meter ihres Arbeitstages zurück. 6:0 hatte die Hockey-Nationalspielerin mit den Hallen-Bundesligadamen des Uhlenhorster HC gegen den Großflottbeker THGC gewonnen, und Sehlmann, die im Sommer aus Flottbek zum UHC gewechselt war, hatte minutenlang damit zu tun, ihren ehemaligen Mitspielerinnen, die teils hemmungslos weinten, Trost zuzusprechen. "Ich hatte tagelang Bauchschmerzen, weil ich eine solche Situation unbedingt vermeiden wollte. Aber so ist leider der Sport", sagte die Abwehrchefin.

Während sich die Gastgeberinnen aller Abstiegssorgen entledigt haben, müssen sich die Gäste ernsthaft mit dem Gang in die Regionalliga beschäftigen. Vier Punkte Rückstand sind es auf den letzten verbliebenen Konkurrenten Eintracht Braunschweig, der dem Klipper THC mit 1:3 unterlegen war. Und da zum Hauptrundenabschluss am 8./9. Januar die bereits fürs Viertelfinale qualifizierten Topteams Club an der Alster und Harvestehuder THC, deren direktes Duell Alster am Sonnabend mit 8:4 gewann, auf Flottbek warten, die Eintracht jedoch daheim gegen HTHC und UHC antreten kann, ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt minimal.

Bei den Herren unterlag der von Olympiasieger Christian Blunck trainierte Vizemeister HTHC im "Endspiel" um den zweiten Viertelfinalplatz hinter dem spielfreien Tabellenführer UHC bei Alster mit 2:4 und muss bei nun einem Zähler Rückstand auf den Erzrivalen auf ein Wunder hoffen. Alster spielt zum Abschluss bei Großflottbek und gegen Rissen, der HTHC muss zu Hannover 78 und empfängt Flottbek.

"Wenn man nur zwei Tore schießt, kann man so ein Spitzenspiel nicht gewinnen", sagte HTHC-Stürmer Tobias Lietz enttäuscht. Alster-Trainer Jo Mahn, der in den Weihnachtsurlaub reiste und erstmals seit 24 Jahren die klubinterne Weihnachtsfeier verpasste, hatte den Matchwinner schnell ausgemacht. "Unser Torhüter Tim Jessulat war überragend", sagte er.

Der Rissener SV machte durch ein 4:4 bei Hannover 78 den Klassenerhalt fast perfekt.