Gemeinsam mit Biedermann soll das Hamburger Brüderpaar für eine Medaillenflut sorgen

Dubai. Paul Biedermann als Einzelkämpfer ohne Britta Steffen Markus und Steffen Deibler als Hamburgs schnellstes Brüderpaar: Deutschlands Schwimmer wollen nach der erfolgreichen EM in Eindhoven auch in der Wüste für eine Medaillenflut sorgen. Bei der Kurzbahn-WM von heute bis Sonntag in Dubai geht der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) mit elf Startern auf die Jagd nach Edelmetall.

"Noch nie sind wir mit einer so starken Mannschaft zu einer Kurzbahn-WM gefahren. Das ist die Crème de la Crème. Ich gehe davon aus, dass wir oben mitspielen. Alle, die mit dabei sind, haben das Potenzial für Medaillen", sagte DSV-Trainer Dirk Lange, verwies aber auch auf die immens starke Konkurrenz: "In Dubai weht ein anderer Wind als in Eindhoven. Da müssen wir noch mal zulegen." Körperlich abgespeckt hat Biedermann. Zwei Kilogramm hat der Doppel-Weltmeister von der Langbahn in den vergangenen Wochen abgenommen, um sich über 200 und 400 m Freistil in Bestform zu präsentieren. Der 24-Jährige aus Halle/Saale hofft auf den erfolgreichen Abschluss einer Saison mit Höhen und Tiefen. Bei den Europameisterschaften auf der Langbahn wie auf der Kurzbahn holte Deutschlands Sportler des Jahres 2009 jeweils einen Titel, musste aber auch Niederlagen hinnehmen. In Dubai kann er sich ganz auf seine Leistung konzentrieren. Freundin Britta Steffen hat auf eine Teilnahme verzichtet und reist auch nicht als Fan mit.

Die Hamburger Deibler-Brüder könnten ihre kräftezehrende Tour mit Starts bei den Weltcups auf drei Kontinenten und der EM mit dem WM-Titel in den Vereinigten Arabischen Emiraten krönen. Der 23 Jahre alte Steffen Deibler reist als Jahres-Weltbester über 50 und 100 m Schmetterling an, sein drei Jahre jüngerer Bruder Markus führt die Rangliste über 100 m Lagen an. "Ich kann auf jeden Fall vorne mitschwimmen, aber es sind sehr, sehr gute Leute am Start", erklärte der vierfache Europameister Steffen Deibler zurückhaltend. Für seinen Bruder Markus ist die WM nach den drei EM-Titeln in Eindhoven "eine Kür".

Bei den Frauen ruhen die Hoffnungen auf Sprinterin Dorothea Brandt (Neukölln) und Teenie Silke Lippok. Für Lippok ist es das WM-Debüt. "Ich will mir keinen großen Kopf machen. Ich werde mein Bestes geben und dann sehen, was dabei herauskommt", sagte die 16 Jahre alte Schülerin, die sowohl bei der EM auf der Langbahn als auch auf der Kurzbahn Silber gewann.