HTHC und Alster unterliegen UHC und kämpfen um Rang zwei in der Hallenhockey-Nordliga

Hamburg. Jonathan Fröschle hatte eine dunkle Vorahnung. "Das war es wohl für uns", sagte der 23 Jahre alte Bundesliga-Hockeyspieler, nachdem er am Sonnabend mit dem Club an der Alster 9:10 beim Uhlenhorster HC verloren hatte. Fröschle wollte nicht daran glauben, dass der UHC tags darauf bei Alsters ärgstem Rivalen Harvestehuder THC alles geben würde. "Die sind doch jetzt durch, und der HTHC ist sehr heimstark", mutmaßte er. Es sollte die einzige Fehlleistung bleiben an einem Wochenende, das für Fröschle ein Wechselbad der Gefühle darstellte, dem der Eckenspezialist jedoch in beeindruckender Manier seinen Stempel aufdrückte. Drei Treffern beim UHC ließ der Jurastudent am Sonntag beim 9:7 gegen Hannover 78 sieben weitere folgen und war damit der einzige Lichtblick in einer verkrampften Partie gegen den punktlosen Tabellenletzten.

Dass der knappe Sieg dennoch Gold wert war, wusste das Team von Trainer Jo Mahn, als es Gewissheit über den 11:6-Erfolg des UHC beim HTHC erlangte. Während die "Uhlen" mit 22 Punkten nur noch theoretisch von Rang eins in der Nordgruppe verdrängt werden können, kommt es zwischen den Verfolgern HTHC (15) und Alster (13), die beide eine Partie weniger absolviert haben, nun am Freitag (20 Uhr, Hallerstraße) zu einem Endspiel um die Viertelfinalqualifikation. Da beide am letzten Hauptrundenwochenende (8./9. Januar) zwei Pflichtsiege einplanen können - Alster spielt in Großflottbek und gegen Rissen, der HTHC in Hannover und gegen Flottbek -, ist das direkte Duell wie ein Achtelfinale zu werten.

Besonders groß war die Enttäuschung darüber beim Vizemeister der vergangenen Hallenserie. "Bei uns hatten alle Spieler einen rabenschwarzen Tag", sagte HTHC-Co-Trainer Nikolas Müller, "das war ein übler Dämpfer." Möglicherweise hatten die vier Tage Pause nach dem vorgezogenen Spiel in Rissen das Team von Trainer Christian "Büdi" Blunck aus dem Rhythmus gebracht. Der UHC zeigte sich vom Krimi gegen Alster, als man zehn Minuten vor Spielende noch mit fünf Toren Vorsprung geführt und dann doch noch fast einen Zähler abgegeben hatte, bestens erholt. "Das war unser bestes Saisonspiel. Ich bin äußerst zufrieden mit meiner Mannschaft", lobte Trainer Martin Schultze. "Wir wollten uns unbedingt den ersten Platz im Norden sichern, um im Viertelfinale Heimrecht zu haben. Das haben wir nun geschafft", freute sich Führungsspieler Moritz Fürste.

Alster-Coach Mahn wollte sich nach dem Zittersieg gegen Hannover, das nach 45 Minuten sogar 6:5 geführt hatte, nicht mit Rechenspielen aufhalten. "Für uns ist klar, dass wir den HTHC schlagen müssen. Das geht aber nur, wenn wir uns nicht wieder eine Phase erlauben, in der wir das Spiel vollkommen aus der Hand geben", sagte er. Zudem müsse an der Chancenverwertung gearbeitet werden. "Wir hätten beim UHC zur Halbzeit führen können, vielleicht sogar müssen. Stattdessen gehen wir mit 2:6 in die Kabine", schimpfte Mahn. Dass sein Team am Ende Moral zeigte und das Ergebnis letztlich so knapp gestaltete wie das Spiel, konnte ihn nur leidlich versöhnen.

Spannung verspricht am kommenden Wochenende auch der Abstiegskampf. Während sich Flottbek durch ein 8:6 im Westderby gegen Rissen aller theoretischer Sorgen entledigte, müssen die Rissener am Sonnabend (16.30 Uhr) in Hannover einen Punkt holen, um die Klasse zu halten.