Der Franzose erzielte gegen die Schweizer einen Doppelpack. Auch Tymoshchuk traf. Die Münchner sind überlegener Gruppensieger.

München. Es geht wieder bergauf mit dem FC Bayern München. Die Mannschaft hat Trainer Louis van Gaal im 150. Europapokal-Spiel einen souveränen Sieg beschert – und dem Liga-Rivalen Borussia Dortmund wenigstens die alleinige Gruppen- Bestmarke streitig gemacht. Wie die Borussia in der Saison 1997/98 schafften die Münchner als zweite deutsche Mannschaft fünf Siege in der Gruppenphase der Champions League.

+++Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen+++

Beim 3:0 (2:0) gegen den FC Basel mit Ex-Profi Thorsten Fink auf der Trainerbank erzielten Franck Ribery (35. und 50. Minute) und Anatoli Timoschtschuk (37.) die Treffer für den souveränen Sieger. „Wir haben die Tore geschossen. Ich bin sehr zufrieden. Fünf Siege haben auch nicht viele Clubs gemacht“, erklärt Jubilar van Gaal. Mit 15 Punkten gewannen die Bayern, die den höchsten Heimsieg in der Champions League seit dem 7:1 gegen Sporting Lissabon im März

2009 feierten, vor dem AS Rom (12) ihre Gruppe. Dem FC Basel (6) bleibt im nächsten Jahr als Gruppen-Dritter noch die Chance in der Europa League. „Das war eine ähnlich gute Leistung wie auf Schalke, nur haben wir dieses Mal auch das Tor getroffen“, kommentierte Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger die Leistung der Roten vor 66 000 Fans in der ausverkauften Allianz Arena.

Erst einmal aber musste der 22 Jahre alte Thomas Kraft, der wie schon beim 2:3 gegen den AS Rom für den 36-jährigen Jörg Butt wieder im Tor stehen durfte, sein Können beweisen, um die Gäste-Führung zu verhindern. Gegen Xherdan Shaquiri, Alexander Frei und Marco Streller zeigte Kraft gleich drei super Reaktionen. „In ersten Halbzeit hat uns Kraft gerettet. Das ist gut, dass er es gemacht hat und diese Erfahrung bekommt“, bemerkte Trainer van Gaal.

In der Defensive wackelte der Schweizer Meister – und schenkte den Münchner die Führung. Diego Contento erkämpfte sich den Ball kurz vor der Torauslinie und legte Ribery mustergültig auf. Es war der erste Champions-League-Treffer für den Franzosen in dieser Spielzeit. Nach einer Kopfballverlängerung von Mario Gomez erhöhte Timoschtschuk aus Nahdistanz auf 2:0. Frankreichs Nationalspieler Ribery durfte nach schöner Vorarbeit von Thomas Müller zum 3:0 einschieben – es war sein insgesamt siebenter Treffer in der Königsklasse. Toni Kroos, Mark van Bommel, Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger hätten das Ergebnis sogar noch höher gestalten können.

Der Erfolg der Münchner, bei denen Ribery einen persönlichen Aufwärtstrend andeutete, auch wenn ihm speziell im ersten Durchgang nicht alles gelang, war nie in Gefahr. Allerdings offenbarte vor allem die zentrale Abwehr erneut einige Unsicherheiten, so dass die Gäste gleich zu vier, fünf besten Möglichkeiten kamen. Für die Bayern, die ohne Danijel Pranjic (Muskelverletzung) auskommen mussten, war es neben der 800 000-Euro-Prämie ein Sieg für das gute Gefühl sowie für die Fünf-Jahres-Wertung, die Deutschland ab

2012/13 einen zusätzlichen Startplatz in der europäischen Königsklasse bringen könnte. Bei der Achtelfinal-Auslosung am 17. Dezember liegt der FC Bayern im ersten Lostopf, der die vermeintlich schwersten Brocken als Achtelfinal-Gegner ausschließt. Für den deutschen Rekordmeister soll der Erfolg gegen die Schweizer nur der Auftakt zu einem „Vierer“ bis zum Weihnachtsfest gewesen sein. Am Sonnabend gegen St. Pauli wollen die Münchner in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur, es folgen in der Liga und im Pokal zwei Duelle gegen den VfB Stuttgart. „Das hat unser Selbstvertrauen gesteigert“, sagte van Gaal zum Spiel gegen Basel, hatte aber auch „einige Leichtfertigkeiten“ gesehen.