Helsinki. Arthur Abrahams Blick schweifte müde ins Nichts. Am liebsten wollte der Berliner nur weg, ebenso wie sein Trainer Ulli Wegner neben ihm. Stattdessen mussten beide nach der deprimierenden Punktniederlage (108:120, 108:120, 109:119) gegen den Briten Carl Froch im Kampf um den vakanten WBC-Titel im Supermittelgewicht auf der Pressekonferenz sitzen. Dabei gab es eigentlich nichts mehr zu sagen. "König" Arthur wurde in Helsinki zum "Schlumpfboxer" degradiert.

Für den technisch limitierten Ex-Mittelgewichtsweltmeister ist die höhere Gewichtsklasse eine Nummer zu groß. Trotzdem steht er im Halbfinale des Super-Six-Turniers. Der 30-Jährige soll 2011 in den USA gegen Andre Ward (USA) boxen, Froch trifft in Großbritannien auf Glen Johnson (Jamaika). In der Verfassung vom Sonnabend hat der gebürtige Armenier keine Chance gegen Ward. Wegner, der seinen Schützling während einer Ringpause als "Feigling" bezeichnet hatte, sagte: "Wir sollten unter vier Augen darüber reden, wie es weitergeht." Abrahams Promoter Wilfried Sauerland hat den Sportler für diese Woche zum Rapport bestellt.