Der Schweizer feiert beim ATP-Tour-Finale seinen zweiten Erfolg

London. Es war eine Demonstration der Stärke, beinahe wie in jenen schon vergangen geglaubten Jahren, in denen Roger Federer das Tennis nach Belieben dominierte. Im zweiten Gruppenspiel bei der Tennis-Weltmeisterschaft in London fertigte der Schweizer den Schotten Andy Murray souverän mit 6:4, 6:2 ab. Damit ist dem Weltranglisten-Zweiten mit zwei Siegen in der Gruppe B der Einzug ins Halbfinale des mit 2,6 Millionen Euro dotierten Saisonfinales der ATP-Tour kaum noch zu nehmen.

"Ich bin glücklich, dass ich so gut gespielt habe", sagte Federer. Besonders beeindruckend war seine Aufschlag-Bilanz. Bei eigenem Service gab Federer nur acht Punkte ab und ließ keinen einzigen Breakball zu. Der Schweizer wunderte sich: "Das ist ein bisschen seltsam. Andy ist ein toller Rückschläger, einer der besten, den wir in diesem Sport haben." Murray dagegen, der die Hoffnungen der britischen Zuschauer nicht erfüllen konnte, klagte: "Ich habe schwach returniert und auch schwach aufgeschlagen." In beiden Sätzen nahm Federer ihm früh ein Service ab und kam so zur schnellen Entscheidung.

Deutlich anspruchsvoller war die Aufgabe für die Nummer eins. Der Spanier Rafael Nadal musste in seinem Auftaktspiel in der Gruppe A mehr als zweieinhalb Stunden kämpfen, ehe er den Amerikaner Andy Roddick mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:4 bezwungen hatte. "Dieses Spiel zu gewinnen war sehr wichtig für mich", sagte Nadal, der nach dem Turnier in Shanghai Anfang Oktober sechs Wochen pausiert hatte.

In der Doppel-Konkurrenz feierte der einzige deutsche Teilnehmer Philipp Petzschner seinen ersten Erfolg bei einem Jahresendturnier. An der Seite seines österreichischen Partners Jürgen Melzer bezwang der Bayreuther das tschechisch-indische Duo Lukas Dlouhy/Leander Paes nach hartem Kampf mit 7:6 (11:9), 4:6, 10:8. Dabei wehrten die Wimbledonsieger im ersten Durchgang einen Satzball ab, im dritten Satz, der als Tiebreak ausgespielt wurde, holten sie sogar einen 4:8-Rückstand auf. Melzer und Petzschner haben es nach ihrer Niederlage im Auftaktspiel gegen die Titelverteidiger Bob und Mike Bryan aus den USA nun selbst in der Hand, das Halbfinale noch zu erreichen. Im letzten Gruppenspiel müssen sie gegen die Polen Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski antreten.