London. Doppelspezialist Philipp Petzschner hat seine Premiere bei der Tennisweltmeisterschaft in London verpatzt. Der Bayreuther unterlag an der Seite seines österreichischen Partners Jürgen Melzer, mit dem er im Juli in Wimbledon gewonnen hatte, den topgesetzten US-Brüdern Bob und Mike Bryan mit 3:6, 5:7.

Erfolgreich in die Einzelkonkurrenz des mit rund 2,6 Millionen Euro dotierten World-Tour-Finals startete dagegen Lokalmatador Andy Murray. Der 23 Jahre alte Brite wies den Schweden Robin Söderling beim 6:2, 6:4 klar in die Schranken und sorgte für Jubel in der O2 Arena. Damit setzte sich Murray zumindest für einige Stunden an die Spitze der Gruppe B, ehe am späten Abend der viermalige Masters-Sieger Roger Federer aus der Schweiz und der Spanier David Ferrer aufeinandertreffen sollten (das Spiel war bei Redaktionsschluss nicht beendet).

Der Weltranglistenerste Rafael Nadal greift erst heute gegen den US-Amerikaner Andy Roddick ins Geschehen ein. Mit Spannung wird verfolgt, ob der Spanier nach seiner einmonatigen Pause wegen eine Schulterverletzung wieder völlig fit ist. Vor seiner Partie gegen Roddick stapelte Nadal vorsorglich tief. "Für mich persönlich ist es schwieriger, vier Matchs gegen Top-acht-Spieler in der Halle zu gewinnen als sieben Matchs bei einem Grand Slam auf einem anderen Belag", sagte Nadal. Der Branchenprimus, der das Jahr als Nummer eins abschließen wird, hat noch nie das Finale der besten acht Tennisprofis der Saison gewonnen. Seine weiteren Rivalen in der Gruppe A sind der Serbe Novak Djokovic und der Tscheche Tomas Berdych.

Von 2012 an dürfen sich die Profis über eine längere Auszeit freuen. Man werde die Turnierpause von fünf auf sieben Wochen ausdehnen, teilte die Spielerorganisation ATP mit. Zahlreiche Stars wie Federer hatten sich mit Blick auf zunehmende Verletzungen für eine kürzere Saison, die mit der Weltmeisterschaft endet, ausgesprochen. Der längeren Pause sollen keine Turniere zum Opfer fallen.