Eisschnellläuferin feiert Heimsiege, Angerer geht die Luft aus, Zach liebäugelt mit Comeback

Konkurrenzlos glücklich. Jenny Wolf hat mit dem zweiten Doppelpack der Saison ihren Status als schnellste Frau der Welt auf dem Eis untermauert. Auf ihrer Hausbahn in Berlin feierte die Olympia-Zweite über 500 Meter ihre Weltcup-Siege Nummer 53 und 54 und gab hernach ihre geheimsten Wünsche preis: "Ich habe schon mal ausgemalt, was für ein Gefühl es wäre, die gesamte Saison ungeschlagen zu bleiben." In 38,08 und 37,98 lag Wolf klar vor der Konkurrenz und durchbrach zum zweiten Mal in dieser Saison die Schallmauer von 38 Sekunden. "Die Zeiten sind nicht sensationell", sagte die Seriensiegerin: "Dass die anderen da nicht mithalten können, überrascht mich doch etwas." Stephanie Beckert musste sich nach ihrem Auftaktsieg von Heerenveen über 300 Meter in 4:06,12 Minuten mit Rang drei hinter der US-Amerikanerin Jilleane Rookard (4:04,39) und Olympiasiegerin Martina Sablikova (Tschechien/4:05,83) zufriedengeben. Dafür zog die Olympiazweite aus Erfurt in der Teamverfolgung die Nachwuchsläuferinnen Isabell Ost und Jennifer Bay zum Sieg.

Lange Langläufer-Gesichter. Der Weltcup-Auftakt im schwedischen Gällivare verlief für die deutschen Langläufer nicht wie gewünscht. Nicole Fessel als Neunte über zehn Kilometer und Tim Tscharnke als Elfter im 15-km-Freistil-Rennen waren noch die besten Ergebnisse für die Schützlinge von Bundestrainer Jochen Behle. In den Staffelentscheidungen kamen die Damen auf Rang vier, die Herren wurden Sechste. "Wir haben uns nicht viel ausgerechnet, aber Platz sechs in der Staffel ist wirklich etwas enttäuschend. Schließlich wollen wir im Herrenbereich immer um die Podestplätze mitgehen", sagte Behle. Ausschlaggebend war ein Einbruch von Tobias Angerer auf der zweiten Klassikschleife. "Es läuft sehr zäh, ich fühle mich nicht so besonders. Ich bin ganz schnell an dem Punkt, an dem die Muskeln z8umachen. Ich weiß nicht, woran es liegt", rätselte Angerer nach den Gründen. Erwartungsgemäß holten sich die Olympiasieger die Siege: Marit Björgen und ihre norwegische Mannschaft waren ebenso souverän wie der Schwede Marcus Hellner und sein Team.

Alpenvulkan brodelt wieder. Der ehemalige Eishockey-Bundestrainer Hans Zach hat sich sechs Jahre nach seinem Rücktritt im Sommer 2004 erneut für das Amt ins Gespräch gebracht. "Wenn man mich ruft, wäre ich sicher da", sagte der 61-Jährige dem Fernsehsender Sky. Er sei bereit, die Nachfolge Uwe Krupps anzutreten, der nach der WM 2011 zu den Kölner Haien wechselt. Zach hatte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) bereits von 1998 bis 2004 betreut. Unter der Regie des "Albenvulkans" erreichte die deutsche Mannschaft dreimal das Viertelfinale einer WM und belegte bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City den achten Platz. Als Vereinstrainer hatte Zach zuletzt im Frühjahr mit den Hannover Scorpions die deutsche Meisterschaft geholt und sich danach in den Ruhestand verabschiedet. Beim DEB hört man die Signale. "Hans Zach ist ein großer Name", sagte Präsident Uwe Harnos: "Natürlich passt er ins Anforderungsprofil. Er ist deutsch, setzt auf Talente und Disziplin. Das heißt aber nicht, dass er der Favorit ist. Es ist noch keine Entscheidung gefallen."