Heppenheim. Wenigstens ein paar Stunden lang war der Weltmeister ganz zu Hause. Rund 10 000 Fans feierten in Heppenheim den neuen Formel-1-Champion Sebastian Vettel. Und trotz seines Feiermarathons und der Testfahrten an den beiden Tagen zuvor schrieb er reichlich Autogramme und fand reichlich launige Worte. Mal im hessischen Heimat-Idiom: "Mit so viele Leud häd' isch net gereschnet." Mal als Gesetzgeber angesichts des neuen Ortsschildes "Vettelheim": "Die Geschwindigkeitsbeschränkungen in Heppenheim sind hiermit offiziell aufgehoben." Und schließlich ernsthaft: "Ich habe die ganze Zeit nur gedacht: Hoffentlich weckt mich keiner auf. Das ist alles irgendwie noch unwirklich. Auf jeder deutschen Zeitung war mein Gesicht auf der ersten Seite 1. Das ist schwer zu fassen." Bürgermeister Gerhard Herbert rief Vettel zu: "Wir haben alle an dich geglaubt." Gewissheit wird der jüngste Weltmeister der Geschichte am 10. Dezember in Paris haben. Dann erhält er auch offiziell die WM-Trophäe.

Bei den Reifentests in Abu Dhabi hatte sich Vettel diesmal mit Platz drei hinter Fernando Alonso (Ferrari) und Altmeister Michael Schumacher (Mercedes) begnügen müssen. Der tief enttäuschte Vizeweltmeister Alonso, verriet Vettel, habe ihm immer noch nicht zum Titel gratuliert.