Köln. Nach dem Gewinn der Konstrukteurs-WM ist Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz, 66, "ein ganzer Felsen vom Herzen" gefallen. Für das Formel-1-Finale am Sonntag in Abu Dhabi verspricht er seinen Fahrern Sebastian Vettel und Mark Webber weiter freie Fahrt im Kampf um die Fahrerkrone. Eine von oben verordnete Teamorder kommt für den Milliardär aus Österreich nicht in Frage. "Ein zweiter Platz unter korrekten Voraussetzungen ist oft wertvoller als ein erster auf Kommando und Bestätigung", sagte Mateschitz dem Fachmagazin "Speedweek".

"Die ganze Welt fiel über Ferrari nach der Stallorder in Hockenheim her, und wir waren die Idioten. Wir haben nie an so etwas gedacht, solange unsere beiden Fahrer noch Chancen auf den Titel haben", sagte Mateschitz. Das ist auch in Abu Dhabi noch der Fall. Allerdings kann WM-Spitzenreiter Fernando Alonso aus eigener Kraft mit einem zweiten Platz beide Red-Bull-Piloten im Titelrennen hinter sich lassen, weil bei den "Bullen" am vergangenen Sonntag in Sao Paulo Vettel vor Webber gewonnen hatte anstatt umgekehrt.

Dem Team stellte Mateschitz trotz verschiedener Probleme während der Saison ein gutes Zeugnis aus. Als "meistens fehlerlos" bezeichnete er die Leistung. "Es passierten allerdings Dinge, die außerhalb unseres Einflusses waren. Was wir unter Kontrolle hatten und wofür wir selbst verantwortlich waren, hat funktioniert."