Nagoya. Lehrstunde statt Sensation: Die deutschen Volleyballerinnen haben bei der WM in Japan ihr Spiel des Jahres gegen Brasilien klar verloren. Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti, 38, unterlag dem Olympiasieger in 73 Minuten mit 0:3-(16:25, 13:25, 21:25)-Sätzen und büßte alle Chancen auf die erste WM-Medaille ein.

"Brasilien hat in einer anderen Liga gespielt, und wir haben einfach zu viel Respekt gehabt", sagte Guidetti. Im letzten Spiel der Zwischenrunde muss heute gegen die Niederlande gewonnen werden, um die Runde um die Plätze fünf bis acht zu erreichen. "Das wird unser Finale", meinte Guidetti.

In den ersten beiden Sätzen wirkten die deutschen Frauen ängstlich, leisteten den ballsicheren Brasilianerinnen wenig Widerstand. Erst im dritten Durchgang trauten sie sich mehr zu, führten bis zur Schlussphase, ehe sich die Klasse des Gegners durchsetzte. "Wir haben gegen den kommenden Weltmeister gespielt. Sie werden das leicht gewinnen. Vielleicht haben sie gegen Russland kleine Probleme", sagte Guidetti, der vor der WM von Platz vier geträumt hatte: "Dazu hätte alles passen müssen. Ich bin nicht traurig. Wir haben uns insgesamt sehr gut verkauft."

Ziel ist es nun, den vierten Platz in der Gruppe hinter Brasilien, den USA und Italien zu verteidigen, um in der Finalrunde um Platz fünf zu spielen. Es wäre die beste WM-Platzierung der deutschen Frauen seit 1994.