Der dreifache Sieger der Tour de France aus Spanien steht vor einer zweijährigen Dopingsperre und die Aberkennung des diesjährigen Erfolges.

Berlin. Die Karriere von Radsportler Alberto Contador steht vor dem Aus. Der Weltradsport-Verband UCI fordert nach der positiven Dopingprobe des Tour-de-France-Siegers die Einleitung eines Verfahrens gegen den Spanier. Das bestätigte UCI-Sprecher Enrico Carpani am Montagabend. Die UCI verlange vom spanischen Radverband RFEC, ein Disziplinarverfahren zu eröffnen. Dieser muss das Verfahren nun binnen eines Monats durchführen. Sollte Contador bestraft werden, drohen dem neuen Star der dänischen Saxobank-Sungard-Mannschaft zwei Jahre Sperre und die Aberkennung seines Erfolgs bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.

Der dreifache Tour-Sieger aus Spanien war am zweiten Ruhetag der Rundfahrt positiv auf das Kälbermastmittel Clenbuterol getestet worden. Am 24. August hatte die UCI Contador vom Befund unterrichtet, öffentlich wurde der Fall erst durch die Nachfrage der ARD bei UCI-Präsident Pat McQuaid am 30. September. Contador, dessen Name 2006 auch schon in der Doping-Affäre Eufemiano Fuentes aufgetaucht war, macht verseuchtes Fleisch für die Werte verantwortlich und leugnet, gedopt zu haben.

Sollte der RFEC kein Verfahren gegen Contador einleiten, kann die UCI oder die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS einlegen. „Nach einer langen und sorgfältigen Untersuchung, die von hoch qualifizierten WADA-Experten durchgeführt wurde, und unter Berücksichtigung aller Informationen, ist die UCI zu dem Schluss gekommen, dass ein Disziplinarverfahren gegen Alberto Contador eröffnet werden sollte“, heißt es in einer UCI-Mitteilung. „Es ist nun die Zuständigkeit des spanischen Verbands zu untersuchen, ob Alberto Contador die Anti-Doping-Regeln der UCI gebrochen hat.“