Der Koblenzer gewinnt als erster deutscher Fechter zum vierten Mal WM-Gold

Paris. Als Peter Joppich seinen historischen Triumph perfekt gemacht hatte, riss sich der neue Florettweltmeister die Maske vom Kopf, sank auf die Knie und schrie mit geballten Fäusten seine ganze Freude heraus. Durch einen 15:11-Erfolg gegen den chinesischen Weltranglistenersten Sheng Lei hatte sich der Koblenzer bei den Titelkämpfen in Paris wenige Sekunden zuvor als erster deutscher Fechter überhaupt zum vierten Mal zum Einzelweltmeister gekrönt.

Mit dem Gewinn der mit 14 000 Euro dotierten Goldmedaille sorgte der Titelträger von 2003, 2006 und 2007 gleichzeitig für eine hervorragende Bilanz des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) am ersten Wochenende der Wettkämpfe.

Bereits am Sonnabend hatte Säbelfechter Nicolas Limbach mit einer Silbermedaille bereits für einen guten Auftakt gesorgt. Der Dormagener verpasste zwar die angestrebte Titelverteidigung, als Trostpflaster blieb ihm aber nicht nur die mit knapp 7000 Euro dotierte Silbermedaille, sondern auch wie im Vorjahr der Gewinn des Gesamtweltcups. Für Limbach war es nach Bronze 2007 und dem Gold 2009 bereits die dritte WM-Medaille in Folge.

Zu den Geschlagenen gehörte dagegen einmal mehr Olympiasieger Benjamin Kleibrink. Der Gewinner der Spiele von Peking war in der zweiten Runde an Lei gescheitert. Kleibrink wartet damit weiter auf seine erste internationale Medaille seit den Olympischen Spielen.

Vor seinem Titelgewinn stand Joppich im Achtelfinale noch kurz vor dem Aus. 20 Sekunden vor Schluss lag er gegen seinen ägyptischen Gegner Alaa El Din El Sayeed 11:13 zurück, setzte aber in kürzester Zeit noch zwei Treffer und entschied das Gefecht im Sudden Death 14:13 für sich.

Danach zeigte der 27-Jährige im erneut ausverkauften Grand Palais eine beeindruckende Leistung. Im Viertelfinale bezwang er den Lokalmatador Victor Sintes in nur 2:17 Minuten 15:4, im Halbfinale den Amerikaner Derek Meinhardt mit 15:11.

Die deutschen Damen blieben im Säbel- und im Florettwettbewerb ohne Medaille.