Ex-Nationalspieler Christian Zeitz stellt Bundestrainer Heiner Brand infrage

Dobele. Befreiungsschlag für die deutschen Handballer: Mit einem Kantersieg bei Außenseiter Lettland hat der WM-Fünfte den schwachen Auftritt gegen Österreich vergessen gemacht und Kurs auf die EM 2012 in Serbien genommen. Im zweiten Qualifikationsspiel der Gruppe 5 deklassierte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) die drittklassigen Balten in Dobele mit 36:18 (17:8). Vor 1500 Zuschauern überzeugte vor allem Torhüter Silvio Heinevetter, der erst in der Endphase dem Hamburger Johannes Bitter Platz machen musste. Wie Kapitän Holger Glandorf warfen auch Sven-Sören Christophersen, Dominik Klein und Uwe Gensheimer je sechs Tore. Matthias Flohr vom HSV war zweimal erfolgreich.

Mit drei Zählern hat das deutsche Team Platz eins vor den punktgleichen Österreichern übernommen. Der Nachbar bezwang nach dem 26:26 am Mittwoch gegen Deutschland überraschend den Olympiazweiten Island mit 28:23. Die beiden besten Teams qualifizieren sich. "Wir haben von der 1. bis zur 60. Minute aufmerksam agiert, gezeigt, was wir uns vorgenommen haben, und auch die Dinge, die gegen Österreich noch nicht geklappt haben, umgesetzt", sagte Bundestrainer Heiner Brand zufrieden. Er musste erneut auf die Hamburger Stammkräfte Pascal Hens, Michael Kraus und Torsten Jansen sowie auf Sebastian Preiß, Lars Kaufmann und Michael Müller verzichten.

Vor der Partie in Lettland hatte der Kieler Rückraumspieler Christian Zeitz mit der Forderung nach Ablösung von Heiner Brand als Bundestrainer für Wirbel gesorgt. "Vielleicht sollte man lieber mal über einen Wechsel des Trainers in der Nationalmannschaft nachdenken. Neue Besen kehren bekanntlich gut", sagte Zeitz der "Welt am Sonntag". Zugleich bekräftigte der 29-jährige Linkshänder seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft: "Es gab nach Olympia keinen Kontakt mehr zu Heiner Brand, für mich ist das Thema Nationalmannschaft beendet."

Für den Bundestrainer ist eine Berufung des derzeit besten deutschen Halbrechten offenbar auch abgehakt. "Zeitz hat seinen Rücktritt erklärt. Das wird auch so bleiben. Zumindest so lange, wie ich Bundestrainer bin", meinte der Gummersbacher.