Fabian Hambüchen wehrt am Reck den Ansturm Philipp Boys ab

Rotterdam. Bronze für Fabian Hambüchen, Blech für Philipp Boy - in einem dramatischen Reckfinale hat der frühere Weltmeister zum Abschluss der Weltmeisterschaften der olympischen Gerätturner in Rotterdam den Ansturm des neuen internen Rivalen gerade noch einmal abwehren können. "Mein Plan ist voll aufgegangen, ich bin total zufrieden. Genau am richtigen Tag war ich topfit", sagte Hambüchen (15,966 Punkte) triumphierend und genoss bei der Siegerehrung im Ahoy-Sportpalast den Beifall von Hollands Kronprinz Willem.

Mehrkampf-Vizeweltmeister Boy (15,833) hingegen war vom undankbaren vierten Platz doch enttäuscht. "Ich weiß nicht, was die Kampfrichter da gesehen haben. Vielleicht hat mein winziger Schritt die entscheidenden Zehntelpunkte gekostet", haderte der Lausitzer, der vom Ausgangswert mit 7,3 Punkten vor Hambüchen (7,1) lag, insgesamt aber weniger Zähler bekam und somit den Sprung aufs Treppchen um eine Winzigkeit verpasste.

So konnte Hambüchen, der wegen einer entzündeten Achillessehne auf Boden und Sprung hatte verzichten müssen, mit einer Bronzemedaille um den Hals am Abend in seinen 23. Geburtstag hineinfeiern. Rivale Boy freute sich indes schon auf die Rückkehr nach Hause: "Da muss ich diese für mich sensationelle WM verarbeiten und realistisch einschätzen."

Mit der schwierigsten (7,5), aber nicht saubersten Übung, ging der Sieg an den Chinesen Zhang Chenlong (16,166), der den lange führenden niederländischen Lokalmatadoren Epke Zonderland (16,033) mit der allerletzten Kür der Welttitelkämpfe noch abfing. 8238 Zuschauer in der ausverkauften Arena, ihr Kronprinz eingeschlossen, waren fassungslos und starteten ein Pfeifkonzert.