Skateboarder Michael von Fintel startet bei Nordmeisterschaft

Hamburg. Lautes Getöse begleitet jeden seiner atemberaubenden Sprünge. Wenn Michael von Fintel mit dem Skateboard die Grenzen der Physik erkundet, erntet der 21-jährige Hamburger selbst beim Training begeisterten Applaus. An diesem Wochenende startet er als Favorit bei den norddeutschen Meisterschaften im "I-Punkt-Skateland" an der Spaldingstraße. Als professioneller Skater.

Die Akrobatik auf dem Skateboard ist ein vielseitiger Sport. Michael von Fintel allerdings sagt betont locker: "Ich nehme, was kommt." Im Training geht er volles Risiko: "Ich hau' schon jede Woche ein Board kaputt und brauche ein Neues." Kein Wunder, dass bei bis zu acht Stunden intensiven Übens am Tag Unfälle nicht ausbleiben. "Vor vier Jahren hatte ich einen Kreuzband- und Meniskusriss, da konnte ich mehr als ein Jahr nicht aufs Brett." Glück im Unglück: "So hatte ich wenigstens genug Zeit, mein Abitur zu bestehen."

Von Fintel ist auf den Spuren der ganz Großen seines hierzulande noch exotischen Sports. So hat er zum Beispiel die amerikanische Skateboard-Legende Tony Hawk auf einer Europatour begleitet. "Gehälter wie in den USA gibt es in Deutschland natürlich noch nicht", sagt er. Auch das Preisgeld bei den Nordmeisterschaften am Wochenende (3000 Euro) ist überschaubar. Aber immerhin: "Sponsoren stellen mir meine Ausrüstung und eine Wohnung in der Innenstadt." Die teilt er sich mit einem Mitbewohner - natürlich auch ein Skater.

Michael von Fintel gibt seine Erfahrungen weiter. Er hilft als Betreuer in der Jugendförderung und unterstützt beim "Skate-Jam" Nachwuchsskater bei ihren ersten, wackeligen Fahrversuchen. Was die Zuschauer am Sonnabend und Sonntag im I-Punkt-Skateland erwartet, behält Michael von Fintel noch für sich: "Ein paar Tricks fürs Wochenende hab' ich schon im Kopf geplant, aber ich verrate nichts!"

Offene norddeutsche Skateboard-Meisterschaft (Street) im I-Punkt-Skateland: Sonnabend und Sonntag, jeweils 13 Uhr. Eintritt 3 Euro.