Yeongam. Lange hatten die koreanischen Bauherren gebangt, gestern nun sprach Charlie Whiting, der technische Delegierte des Automobil-Weltverbandes FIA, die erlösenden Worte: "Es ist zufriedenstellend, ich werde die Lizenz erteilen." Damit kann in elf Tagen auf der neuen Piste in Yeongam, 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul, zum ersten Mal ein Formel-1-Rennen stattfinden. Südkorea ist haarscharf um einen herben Imageverlust herumgekommen. Noch allerdings gleicht das Areal um die Rennstrecke, auf der vom 22. bis 24. Oktober der Grand-Prix-Tross gastiert, einer Baustelle. Nur das Asphaltband schlängelt sich durch die Landschaft, auch ein paar Tribünen stehen schon.

Dem deutschen WM-Kandidaten Sebastian Vettel spielt die Zusage in die Karten. So hat er noch drei Rennen Gelegenheit, seinen 14-Punkte-Rückstand auf den Australier Mark Webber aufzuholen. Die Fahrer kennen den 5621 Meter langen Rundkurs, den der Aachener Spezialist Hermann Tilke entwarf, nur vom Simulator. Mercedes-Pilot Nico Rosberg sagt: "Die einzige Sorge ist der neue Asphalt." Ob der Belag der Kraft der Boliden standhält?