Rom. Deutschlands Volleyballer sind von Weltmeister Brasilien gestoppt worden und haben die erste WM-Medaille seit 40 Jahren verpasst. Einen Tag nach dem überzeugenden 3:0 gegen Tschechien unterlag das diesmal restlos enttäuschende Team von Bundestrainer Raul Lozano im Gruppenfinale den Südamerikanern in Rom mit 0:3 (17:25, 20:25, 19:25).

"Die Enttäuschung ist groß, weil wir nicht das gespielt haben, was wir können. Man kann gegen Brasilien verlieren, aber nicht so. Der Druck war zu groß", sagte Jochen Schöps, der mit zehn Zählern bester Punktesammler war. Ferdinand Tille, bislang bester Libero der WM, war ebenfalls frustriert: "Wir haben nicht das geleistet, was wir können. Ich habe einen ganz schlechten Tag erwischt. Vor der WM wäre man über die Platzierung froh gewesen, aber wir haben hier eine richtig gute Chance verpasst." Das nervöse deutsche Team hatte viel zu viele Fehler in Aufschlag und Annahme produziert. Zudem wurde kein Mittel gegen die variantenreichen brasilianischen Superangreifer Murilo gefunden. Chefcoach Lozano wechselte munter durch, doch seine gegen Tschechien noch so mutigen Spieler agierten diesmal viel zu ängstlich.

Nach der Niederlage belegt Deutschland Rang zwei in der Gruppe und spielt um die Plätze fünf bis acht. Erster Gegner ist am Freitag in Modena voraussichtlich Olympiasieger USA. Trotz der Niederlage ist die beste deutsche WM-Platzierung seit dem vierten Platz der DDR 1974 perfekt. Christian Dünnes meinte: "Jetzt müssen wir wenigstens Fünfter werden." Verbandschef Werner von Moltke hatte schon vor dem wichtigsten Spiel seit Jahren ein Glückwunsch-Fax an die Mannschaft geschickt: "Ihr habt Historisches geleistet. Wir sind stolz auf Euch."