Golfprofi Martin Kaymer über seine Erlebnisse beim ersten Start im Ryder Cup

Newport/Wales. Golfprofi Martin Kaymer, 25, aus Mettmann hat auf Anhieb mit dem europäischen Team den Ryder Cup gewonnen. Im Interview beschreibt er seine Eindrücke.

Abendblatt:

Herr Kaymer, Sie haben Ihr Einzel beim Ryder Cup klar gegen Dustin Johnson verloren. Was ging in Ihnen vor?

Martin Kaymer:

Ich war natürlich frustriert, denn man lässt sein Team ja nicht gerne hängen, gerade an so einem Tag.

Haben Sie eine Erklärung dafür?

Kaymer:

Ich weiß nicht, woran es lag. Natürlich waren der Druck und vor allem die eigenen Erwartungen groß. Ich habe aber, glaube ich, nicht viel falsch gemacht, es waren höchstens Kleinigkeiten. Ich war aber im Matchplay noch nie wirklich gut. Da muss ich etwas tun. Was, das weiß ich noch nicht genau.

Wie empfanden Sie die Atmosphäre?

Kaymer:

Was diese tollen Fans hier veranstaltet haben, habe ich mir nicht ausmalen können. Ich war vor dem ersten Abschlag schon nervös. Aber dann konnte ich es genießen und Spaß haben.

Einige Ihrer Mitspieler haben mit dem Publikum gespielt, es mitgerissen. Sie wirkten dagegen sehr zurückhaltend.

Kaymer:

So bin ich nicht. Und ich will mich auch nicht verstellen. Aber vielleicht lerne ich das ja in den nächsten zwei bis vier Jahren.

Was sind Ihre nächsten Ziele?

Kaymer:

Ich bin im Moment die Nummer eins im Race to Dubai. Und diesen Titel will ich unbedingt gewinnen. Im letzten Jahr habe ich das wegen meines Kart-Unfalls verpasst.

Und der Ryder Cup 2012 in Medinah?

Kaymer:

Da will ich unbedingt dabei sein. Ich habe hier Lust auf mehr bekommen. (mgh/sid)