Sechs Hockeyspieler des Uhlenhorster HC treten gemeinsam in die Sportfördergruppe ein

Hamburg. An ihren Frisuren müssen sie ebenso noch arbeiten wie am militärischen Gruß, dafür dürfte die körperliche Belastung kein Problem sein, wenn Mathias Müller, 18, Frederik Behring, Tom Mieling, beide 19, Max Neumann, Marco Miltkau und Jonas Swiatek, alle 20, am 4. Oktober einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Gemeinsam tritt das Sextett vom deutschen Feldhockey-Vizemeister Uhlenhorster HC seinen Grundwehrdienst in der Sportfördergruppe in Nienburg (Weser) an, und da während der ersten Wochen nur zu den Spielen an den Wochenenden Ausgang ist, muss Coach Martin Schultze im Trainingsbetrieb ohne seine Youngster auskommen.

"Das ist natürlich eine Belastung, gerade weil mir mit Ricardo Nevado, Christoph Amend, Jonas Fürste und Florian Fuchs vier Leistungsträger langfristig fehlen und Mitte Oktober die erste EHL-Runde ansteht", sagt Schultze, der eine solche Häufung von Wehrdienstleistenden in einem Team nie erlebt hat. Dennoch versucht er, das Positive zu sehen. "Wenn die Grundausbildung beendet ist, können die Jungs unter Profibedingungen trainieren. Das ist im Hockey nicht alltäglich", sagt er.

Am Sonnabend konnten vier der sechs angehenden Sportsoldaten - Mieling laboriert an den Folgen eines Handbruchs, Neumann war zu den Zweiten Herren abkommandiert - ihr letztes Bundesligaspiel "in Freiheit" genießen. Beim 5:2-Heimsieg gegen Aufsteiger Blau-Weiß Berlin zeigte der UHC über weite Strecken eine spielerisch ansprechende Leistung, die Patrick Breitenstein (17.), Miltkau (24.), Müller (32., alle Ecke), Philip Witte (43.) und Dieter Linnekogel (55.) mit ihren Toren veredelten.

Während für die "UHC-Soldaten" Ruhe an der Heimatfront herrscht, ist der Club an der Alster im Herbst wieder einmal Krisengebiet. Durch die 1:5-Pleite bei Meister Rot-Weiß Köln stürzte das Team von Jo Mahn, für das lediglich Spanien-Rückkehrer Sebastian Biederlack (44.) zum 1:2 traf, auf den letzten Tabellenplatz. "Es klingt komisch, aber wir haben ganz gut gespielt. Unser Manko bleibt die miserable Chancenauswertung", schimpfte Trainer Mahn. Immerhin einen Zähler sicherte sich Aufsteiger Harvestehuder THC, der dank Toren von Moritz Fuhrmann (11., Ecke) und Benjamin Stanzl (62.) beim Düsseldorfer HC ein 2:2 schaffte.

Zum Auftakt der Damen-Bundesliga gab es das kurioseste Spiel in Neuss, wo der Klipper THC bereits nach zehn Sekunden durch Nationalstürmerin Céline Wilde in Führung ging - und diese bis zum Ende verteidigte. Der Club an der Alster hatte beim 1:2 in Lichterfelde Torchancen für fünf Spiele, erst zwei Minuten vor Schluss schoss Lisa Küfer jedoch das erste Tor - zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. Achtungserfolge gelangen dem neu formierten Team des HTHC beim 0:0 in Düsseldorf und Vizemeister UHC, der in der Neuauflage des Endspiels beim Berliner HC dank eines Eckentors von Pia Oldhafer (49.) 1:1 spielte.