Im Davis Cup führt Deutschland gegen Südafrika mit 2:0. Nach Philipp Kohlschreiber gewann auch Florian Mayer sein Einzel.

Stuttgart. Perfekter Start für das deutsche Davis-Cup-Team im Abstiegsendspiel gegen Südafrika. Auf der roten Asche des Stuttgarter Weissenhofs führt die DTB-Auswahl um Trainer Patrick Kühnen nach dem ersten Tag mit 2:0. Der Klassenverbleib ist daher nur noch eine Formalität. Nach Pflichtsiegen von Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer kann Deutschland gegen Außenseiter Südafrika bereits an diesem Sonnabend (15.00 Uhr/Sport 1) im Doppel das Ticket für die Weltgruppe der 16 besten Tennis-Nationen verlängern.

Kohlschreiber sorgte beim Abstiegsspiel in Stuttgart am Freitag mit 6:4, 6:4, 6:4 gegen Rick de Voest für den gewünscht erfolgreichen Start. „Ich habe unschön gewonnen. Ich habe drei solide Sätze gespielt, ohne zu glänzen. Das Match war in keinster Gefahr“, sagte Kohlschreiber. Mayer hatte gegen Izak van der Merwe mehr Mühe, legte mit 6:3, 3:6, 6:1, 7:6 (8:6) aber zum 2:0 nach. „Ich bin sehr erleichtert“, bekannte Mayer.

Im Doppel rechnen sich die Gäste dank Weltklassemann Wesley Moodie und Jeff Coetzee die größten Chancen aus. Teamchef Patrik Kühnen hat bisher Lokalmatador Andreas Beck und Spezialist Christopher Kas aufgeboten. Änderungen sind möglich, beim 1:4 in Frankreich im März hatten Kohlschreiber und Kas gespielt, aber verloren.

Kohlschreiber genügte in seinem zwölften Davis-Cup-Einzel eine ordentliche, aber keineswegs überragende Leistung zum achten Sieg. „Ich habe jedes Mal den Satz von Anfang an bestimmt und die Breaks im Endeffekt gut verwaltet“, urteilte die deutsche Nummer eins über die Vorstellung gegen den Weltranglisten-205. de Voest.

Nach der Partie kündigte der Augsburger an, ab Mitte Oktober mit Andy Murrays Ex-Coach Miles Maclagan zusammenarbeiten zu wollen: „Ich glaube, es ist gut, einen zu haben, der einen Spieler weit gebracht hat. Wir werden das Ziel Top 20 für das nächste Jahr klar definieren“, sagte Kohlschreiber. Unter Maclagan erreichte der Weltrangliste-Vierte Murray die Finals von US und Australian Open.

Kohlschreiber ist derzeit die Nummer 31 der Welt und spielte auf dem roten Sand gegen de Voest seine Überlegenheit von der Grundlinie aus. „Ich glaube, dass man solch einem Spieler den Schneid abkaufen muss. Man muss nicht sein bestes Tennis spielen“, sagte Kohlschreiber. Nur ein Aufschlagverlust bei einer 5:2-Führung im zweiten Satz brachte den 26-Jährigen kurz aus dem Konzept.

Bei schönem Spätsommer-Wetter und 2000 Tennis-Fans auf dem aber nur halb gefüllten Weissenhof lief auch bei Mayer zunächst alles nach Plan. Gegen Izak van der Merwe, der anstelle des verletzten Weltranglisten-67. Kevin Anderson Südafrikas Nummer eins ist, verlor der Bayreuther nach dem 3:1 im zweiten Durchgang jedoch dreimal hintereinander seinen Aufschlag und den Satz.

Aber das steckte Mayer weg: Im Duell der fast zwei Meter großen Tennis-Profis konterte der 45. der Weltrangliste sofort mit zum 4:0 im dritten Satz gegen die Nummer 159 der Welt und gewann den Durchgang problemlos. Im vierten Satz aber musste er abermals zittern. Van der Merwe, der noch nie ein Sandplatz-Turnier bestritt, schlug wieder besser auf und suchte denErfolg oft am Netz.

Mayer vergab beim Stand von 5:4 zwei Matchbälle und musste danach in den Tie-Break. Nach Abwehr eines Satzballs feierte er am Ende trotz seiner Schwankungen seinen ersten Davis-Cup-Einzelsieg seit dem gewonnenen Abstiegsspiel 2006 gegen Thailand. „Zum Glück hat es gereicht. Ich bin superfroh, dass ich gewonnen habe“, sagte Mayer.