Die Wahl zum Juniorsportler des Jahres 2010: Das Hamburger Abendblatt stellt Ihnen hier die einzelnen Kandidaten genauer vor.

Hamburg. Jeder Sportler hat sein Vorbild. Das kann ein amtierender Weltmeister sein, ein Trainer - oder ein Familienmitglied. Wie bei den drei Talenten, die bei der diesjährigen Wahl zum "Juniorsportler des Jahres" am 27. September, veranstaltet vom Team Hamburg, dem hiesigen Olympiastützpunkt und der Hamburger Sportjugend, nominiert sind. Zwar sind es verschiedene Disziplinen, in denen sie um Titel kämpfen, doch eint sie eines: Sport ist eine Familienangelegenheit.

Als seinen "Lebenstraum" bezeichnet Schwimmer Morten Ahme, 19, das, was sein Onkel Peter 1988 erreicht hat: die Teilnahme an den Olympischen Spielen. "Das ist langfristig auch mein Ziel. In London 2012 würde ich gern dabei sein, darauf arbeite ich hin", sagt der Abiturient. Im Alter von vier Jahren begann er, im Becken seine Bahnen zu ziehen. Mittlerweile hat er sich auf 400 Meter Lagen spezialisiert, holte 2009 auf der Kurzbahn und in diesem Jahr auf der Langbahn den deutschen Vizemeistertitel. Bei der Jugend-EM in Prag 2009 belegte Morten Ahme zudem den dritten Platz. So könne es gern weitergehen, sagt er. Für den Erfolg investiert er viel - vor allem Zeit. Trotz des bald beginnenden Studiums der Ernährungswissenschaften will der Schwimmer vom SV Poseidon an seinem täglichen Training festhalten.

Bei Olufemi Atibioke, 17, ist es der Vater, der seine Leidenschaft teilt: den langen Sprint. "Er hat früher an den nigerianischen Meisterschaften teilgenommen und war dort sehr erfolgreich." Der Sohn will es ihm gleichmachen. Für die LG Wedel-Pinneberg läuft der Schüler die 400 Meter, wurde Zweiter bei den deutschen Jugendmeisterschaften 2009 und beim European Youth Olympic Festival in diesem Jahr. Dabei kam Olufemi Atibioke spät zur Leichtathletik. Bis zu seinem 16. Lebensjahr kickte er im Verein, wechselte dann erst endgültig vom Rasen auf die Tartanbahn. Bereut hat er dies nie. Obwohl sogar der FC St. Pauli Interesse an ihm bekundet haben soll.

Der dritte Nominierte, den eine Jury zum Preisträger küren kann, ist Florian Haufe, 16. Der Segler vom Norddeutschen Regatta-Verein gilt als Ausnahmetalent. Im August gewann er bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur die Silbermedaille, wurde 2009 im Laser Radial deutscher Jugendmeister. "Er ist taktisch so gut wie ein zehn Jahre älterer Profi", sagt Trainer Klaus Lahme. Als Achtjähriger begann Florian Haufe auf dem Schliersee in Bayern zu segeln. Auf Anraten des größten Vorbildes: seines Vaters.