Deutsche Hockeydamen belegen WM-Platz vier - Sonderlob für Hamburgerinnen

Hamburg. Wie schnell die Stimmungslage innerhalb einer Mannschaft kippen kann, das mussten die deutschen Hockeydamen bei der Weltmeisterschaft in Argentinien miterleben. Noch am Donnerstagmittag herrschte in der Auswahl von Bundestrainer Michael Behrmann Euphorie. Das Halbfinale gegen die Gastgeberinnen stand an, und weil das Team souverän durch die Vorrunde marschiert war, war der Glaube an einen Medaillengewinn groß.

Am Sonnabendabend hatte dagegen eine tiefe Tristesse im Lager der Deutschen um sich gegriffen. Nach der 1:2-Halbfinalschlappe war auch das Spiel um Platz drei verloren gegangen, mit 0:2 gegen England, und so mussten sich die Spielerinnen zwei Jahre nach den Olympischen Spielen von Peking erneut mit dem bitteren vierten Rang bescheiden. Den Titel gewann Argentinien durch ein 3:1 gegen die Niederlande. Heute um 17.10 Uhr werden die fünf in Hamburger Klubs engagierten Damen und der Bundestrainer wieder mit leeren Händen in Fuhlsbüttel landen.

Die Enttäuschung über Platz vier ist genauso groß wie in Peking

"Wir haben es nicht geschafft, die Niederlage gegen Argentinien rechtzeitig abzuhaken und den Fokus auf England zu legen. Ein vierter Platz tut weh, deshalb ist die Enttäuschung genauso groß wie in Peking", sagte Behrmann. Sein Team hatte gegen England zunächst gut mitgehalten, ehe ein durch krasse Abwehrfehler begünstigter Doppelschlag von Danson (28.) und Richardson (31.) den Widerstand brach. Behrmanns Auswahl konnte sich nicht mehr ins Spiel zurückkämpfen.

Trotz der Enttäuschung hatte der Bundestrainer durchaus eine Weiterentwicklung feststellen können, vor allem bei den Hamburger Spielerinnen. So habe Torhüterin Kristina Reynolds (Klipper THC) ihren Stammplatz mit starken Leistungen gefestigt. Ihre junge Klubkollegin Céline Wilde erhielt für ihr Engagement ein Sonderlob. Janne Müller-Wieland und Eileen Hoffmann (beide Uhlenhorster HC) haben laut Behrmann den größten Sprung gemacht: "Sie übernehmen Verantwortung." Tina Schütze, Neuzugang des Clubs an der Alster, habe sich nach Anfangsproblemen ins Team gearbeitet.

Zu trösten vermochten Behrmanns Worte die Hamburgerinnen nicht. Nach der erneuten Enttäuschung dürfte es eine Weile dauern, bis die Stimmung wieder umgeschwungen ist.