Deutschland hofft nach der Halbfinalpleite bei der WM in Argentinien auf Rang drei

Hamburg. Wenige Stunden nachdem der Traum vom ersten WM-Titel seit 1981 geplatzt war, hatten die deutschen Hockeydamen die Enttäuschung hinter sich gelassen und ihre Entschlossenheit wiedergefunden. "Natürlich ist man enttäuscht, wenn man das Halbfinale erreicht und dann so knapp ausscheidet. Aber wir wollen nun Bronze holen, darauf bereiten wir uns vor", sagte Angreiferin Eileen Hoffmann vom Uhlenhorster HC am Morgen nach der 1:2-Halbfinalniederlage gegen WM-Gastgeber Argentinien. Im Spiel um Bronze wartet an diesem Sonnabend (21.30 Uhr MEZ, live im Internet bei www.laola1.tv ) England, das im zweiten Semifinale den Niederlanden 3:4 im Siebenmeterschießen unterlag.

Der Ausfall von Abwehrchefin Julia Müller war wohl entscheidend

"Man muss zugestehen, dass Argentinien heute dieses eine Tor stärker war. Dennoch bin ich sehr beeindruckt von der Art und Weise, wie mein Team hier gespielt hat", sagte Bundestrainer Michael Behrmann. Entscheidend für die Niederlage war der Ausfall der in den Niederlanden spielenden Abwehrchefin Julia Müller, die bereits nach 60 Sekunden von Argentiniens Superstar Luciana Aymar versehentlich mit dem Schläger am Ellenbogen getroffen wurde und nicht weiterspielen konnte. Ihr Einsatz gegen England ist fraglich. "Trotzdem haben wir uns danach zusammengerissen und waren über weite Strecken auf Augenhöhe", sagte die erneut starke Torhüterin Kristina Reynolds vom Klipper THC, die sich über die aus ihrer Sicht zu parteiische Spielleitung des englisch-australischen Schiedsrichterduos ärgerte.

Anders als die pfeifenden Damen ließ sich die deutsche Auswahl von der Atmosphäre im mit knapp 15 000 Fans voll besetzten Stadion von Rosario nicht beeindrucken und hielt trotz der Gegentore durch Aymar (25.) und Rosario Luchetti (63.) mit viel Elan gegen. Das Anschlusstor der Kölnerin Maike Stöckel (69.) kam aber zu spät.

"Es war ein tolles Erlebnis, vor einer solchen Kulisse zu spielen. Uns fehlt zu den Topnationen noch ein Stück, aber wir sind einen Schritt vorangekommen und waren stärker als vor zwei Jahren bei Olympia, wo wir Vierter waren", sagte Mittelfeldspielerin Janne Müller-Wieland vom UHC. Gegen England muss das Team, anders als in Peking 2008, den Lohn einfahren.