Hamburgs Eishockeyteam hadert mit dem Schiedsrichter und dem Verletzungspech

Nürnberg. Die Euphorie vor dem Saisonstart in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war groß bei den Hamburg Freezers, umso tiefer war deshalb an diesem Wochenende der Sturz auf den Boden der Realität. Nach dem 0:3 am Freitagabend gegen die Kölner Haie unterlag das Team des aus Kassel gekommenen Trainers Stéphane Richer am Sonntagabend bei den Nürnberg Ice Tigers. Auch wenn das 2:5 (1:0, 0:2, 1:3) den Spielverlauf kaum korrekt wiederzugeben vermag, so müssen die Verantwortlichen des Tabellenletzten konstatieren, dass der Fehlstart perfekt ist.

"Wir haben im ersten Drittel sehr diszipliniert gespielt und danach leider zu viele Powerplaytore gefangen", sagte Richer. Bei gleicher Anzahl von Spielern auf dem Eis stellte sein Team die bessere Sechs. Das Problem war jedoch, dass das Spiel in Unterzahl nicht funktionierte, und da die Hamburger doppelt so viele Strafzeiten abzusitzen hatten wie die Gastgeber, war die Folge abzusehen. Zudem haderten die Freezers mit einigen Entscheidungen des Berliner Schiedsrichters Reik van Gameren, der insbesondere vor dem 1:3 durch Ex-Freezers-Kapitän Clarke Wilm ein Foul an Verteidiger Alexander Dück übersehen haben soll. "Diese Szene hat das Spiel entschieden", grantelte Richer.

Erschreckende Ausmaße nimmt bereits in dieser frühen Phase der Saison das Verletzungspech an. Nach Michel Ouellet (Adduktorenzerrung), Matt Cohen (Oberschenkelzerrung) und den gegen Köln verletzten Jean-Philippe Coté (Knie verdreht) und Rainer Köttstorfer (Zehenprellung), kam in Nürnberg auch Joey Tenute ins Krankenlager. Der Angreifer verletzte sich im ersten Drittel an der Schulter. Aufschluss über die Schwere seiner und der Blessuren Cotés und Köttstorfers soll heute eine Kernspintomographie geben. Das Team, das per Bus aus Nürnberg zurückkehrte, hat heute trainingsfrei und dann fünf Tage Zeit, um sich auf das Heimspiel gegen den starken Aufsteiger EHC München (So., 14.30 Uhr) einzustellen.

Tore: 0:1 (4:27) Engelhardt (Murphy, Tenute), 1:1 (25:12) Kemp (B. Leeb, B. Barta) 5-4, 2:1 (34:56) Frosch (Grygiel, Leask), 3:1 (40:21) Wilm, 3:2 (54:25) Murphy (Engelhardt) 5-4, 4:2 (56:42) Kemp (G. Leeb, Likens) 5-4, 5:2 (59:08) G. Leeb (eng). Strafm.: 8/16. SR: van Gameren (Berlin). Z.: 4302.