Jie Schöpp will mit dem SC Poppenbüttel die Klasse halten - Neuzugang Kovac soll dabei helfen

Hamburg. Der Start in die Saison war für Jie Schöpp bereits vor dem ersten Spiel verkorkst. Allerdings war dafür keine Verletzung verantwortlich, sondern die Polizei.

Auf dem Weg von Düsseldorf nach Hamburg wurde die Topspielerin des Tischtennis-Zweitligisten SC Poppenbüttel geblitzt. "Den Führerschein bin ich wohl los", sagte die zweifache Europameisterin sichtlich zerknirscht. Dabei gab es für sie am Freitag durchaus Grund zur Freude. Im Steigenberger Hotel Treudelberg, Premium-Partner des einzigen Hamburger Bundesligateams, wurde die 42-Jährige für ihre Leistungen im vergangenen Jahr mit dem "Goldenen Tischtennisschläger" ausgezeichnet. Schöpp blieb als einzige Spielerin der Zweiten Liga Nord ungeschlagen. Radio Hamburg-Moderator John Ment überreichte ihr den Preis, gratulierte zur gelungenen Saison.

Bereits an diesem Sonnabend (15 Uhr, Harksheider Straße) möchte Jie Schöpp mit ihrem Team daran anknüpfen. Wobei Trainer Stephan Rauterberg beim Auftakt gegen Hannover 96 mit einem schweren Spiel rechnet. "Wir wurden in der vergangenen Saison von der Euphorie getragen. Jetzt steht für mich der Klassenerhalt im Vordergrund", sagte er. Zudem müsse man abwarten, wie sich die Verjüngung der Mannschaft auswirke. So verstärkte sich der SC Poppenbüttel mit der 20-jährigen Kristina Kovac. Die serbische Jugendnationalspielerin wechselt vom SV DJK Holzbüttgen in die Hansestadt. "Die Qualität der Mannschaft überzeugte mich", sagte sie. Neben Kovac und Schöpp greift auch die Afrikameisterin Funke Oshonaike für Poppenbüttel zum Schläger.

Zumindest auf dem Golfgrün des Steigenberger Hotels gab es nach einem Show-Match schon mal Lob für Kovac von der Teamältesten. "Kristina trainiert sehr fleißig", sagte Schöpp. "Jetzt müssen wir in den kommenden Spielen sehen, wie spielstark sie ist."

Schöpp selbst hat sich für diese Saison bewusst keine konkreten Ziele gesetzt. "Ich betrachte Tischtennis vermehrt als mein Hobby", so die gebürtige Chinesin. Für den deutschen Verband arbeitet sie momentan als Internatstrainerin im nationalen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf. "Das ist ein 40-Stunden-Job. Da bleibt für das Training wenig Zeit." Trotzdem - sie verliert nach wie vor nicht gern. Das gilt auch für ihren Führerschein.