HSV-Handballer am Sonnabend, 19 Uhr, gegen SC Magdeburg. Bertrand Gille singt, Per Sandström spielt Saxofon

Hamburg. "Tu Es Celle", du bist diejenige, singt Bertrand Gille auf der neuen CD "Unser HSV" der Hamburger Handballer. Vince Bahrdt, Sohn des Altinternationalen und HSV-Aufsichtsrats Fritz Bahrdt, hat die Songs komponiert und produziert, zu einem spielt Torhüter Per Sandström Saxofon. Es sind stimmungsvolle Aufnahmen aus einer entspannteren Zeit, aus den Wochen der Saisonvorbereitung. Nach dem missglückten Bundesligaauftakt hätte es den HSV-Handballern vermutlich die Stimmen verschlagen, denn der nächste Stresstest steht nach der Auftaktniederlage vor einer Woche in Göppingen am heutigen Sonnabend (19 Uhr, O2 World, live bei www.sport1.de ) an.

Der SC Magdeburg kommt, und spätestens nach dem Sieg des deutschen Meisters von 2001 am Mittwoch in Flensburg müssen die Warnungen von HSV-Trainer Martin Schwab ernst genommen werden: "Das ist eine ganz gefährliche Truppe mit einem außerordentlichen Torhüter." Der Niederländer Daniel Gerrit Eijlers hatte den Flensburgern das Torewerfen entscheidend erschwert und damit die Basis für den überraschenden Erfolg geschaffen.

Gerade weil die Hamburger in der neuen Spielzeit erst noch ihren Rhythmus finden müssen und selbst beim 36:21 gegen Aufsteiger Ahlen-Hamm dafür fast 20 Minuten brauchten, drohen fehlende Erfolgserlebnisse im Angriff das Team zu erschüttern. Davon geht Schwalb nicht aus: "Die Mannschaft ist stabil, willig und heiß, wir haben keines unser gesteckten hohen Ziele aus den Augen verloren."

Das 150. Spiel der Handballer in der Arena im Volkspark, vormals Color-Line-Arena, seit diesem Sommer O2 World, sollte zusätzliche Stimulation bieten. In seinen bisherigen 149 Heimspielen in Meisterschaft (132), Europapokal (16) und DHB-Pokal (1) siegte der HSV 115-mal, spielte elfmal unentschieden und verlor 23-mal, einmal davon gegen Magdeburg vor fast genau sieben Jahren. Damals waren die Magdeburger, 2002 Champions-League-Sieger, eines der Spitzenteams der Liga und die Hamburger noch nicht etabliert.

Die 2011 anstehenden Veränderungen im Verein, Schwalb wird Geschäftsführer, Präsident Andreas Rudolph zieht sich aus dem operativen Bereich zurück, sorgen jedoch weiter für Unruhe. Weil nichts geklärt ist, vor allem die Eckdaten des nächsten Etats noch nicht stehen, müssen sich die fünf Spieler, deren Vertrag am 30. Juni 2011 ohne eigene Option ausläuft, gedulden. Torhüter Johannes Bitter, Matthias Flohr, Stefan Schröder, Bertrand und Guillaume Gille würden gern in Hamburg bleiben. Der HSV hat allen Gesprächsbereitschaft signalisiert, konkrete Angebote lassen jedoch auf sich warten. Du bist derjenige, den wir wollen - das möchten die fünf demnächst nicht nur auf der HSV-CD hören, sondern am liebsten persönlich von Präsident Rudolph.