Hamburg. Der Patient ist noch nicht geheilt, aber er zeigt deutliche Anzeichen von Vitalität. Mit dem 36:21-Sieg über Aufsteiger Ahlen-Hamm haben sich die Handballer des HSV einen Teil jenes Selbstbewusstseins zurückgeholt, das sie bei der Auftaktniederlage in Göppingen hatten liegen lassen. Wie gefestigt die Psyche bereits ist, wird sich morgen Abend (19 Uhr, O2 World) gegen den SC Magdeburg zeigen. Die erneut verjüngte Mannschaft hatte überraschend ihr erstes Saisonspiel beim Champions-League-Teilnehmer Flensburg-Handewitt 33:29 gewonnen.

Nach der umjubelten Rückkehr von Stefan Schröder, 29, der bei seinem Comeback in 14 Minuten gleich vier Tore warf, fehlt derzeit nur der an der Schulter operierte Krzysztof Lijewski, 27. Kugelschreiber und Gabel kann er mit der linken Hand schon wieder halten. Die Diskussionen um Nachverpflichtungen sind vorerst vom Tisch. Der jetzige Kader soll den Kampf um die deutsche Meisterschaft aufnehmen.

Er sollte stark genug sein. Allein Nationalmannschaftskapitän Pascal Hens, 30, schwächelt. Beleg seiner Formkrise sind null Tore in zwei Spielen, auch wenn Hens insgesamt nur 33 Minuten zum Einsatz kam. Das ist ihm in sieben Jahren beim HSV nicht passiert. Immerhin traf er gegen Ahlen-Hamm zweimal den Pfosten.

Sein Pendant Blazenko Lackovic, 29, zeigt sich in hervorragender Verfassung. Er profitiert von den schnellen Zuspielen Michael Kraus', 26, die seine Dynamik entfalten lassen. Kraus scheint bei HSV-Trainer Martin Schwalb derzeit als Spielmacher gesetzt, Domagoj Duvnjak, 22, seine Alternative. Guillaume Gille, 34, darf sich nur gelegentlich als Regisseur versuchen, seine Hauptaufgabe ist die des Abwehrchefs. Und diese Rolle füllt der Franzose mit großer Energie und Umsicht aus. "Gino ist für uns unverzichtbar", sagt Schwalb.