München. Spieler, Trainer und Vereine sind sich einig: Die Handballprofis leben am Anschlag. Bis zu 80 Spiele pro Saison sind physisch und psychisch auf Dauer unzumutbar. Schwere Verletzungen häufen sich. Jetzt haben die Bundesligaspieler reagiert. Auf Initiative des Hamburger Nationaltorwarts Johannes Bitter, 27, gründeten sie den Verein GOAL, die Gemeinschaftliche Organisation aller Lizenzhandballer in Deutschland. Vor dem Anwurf des Supercups präsentierten Bitter, der ehemalige Nationalspieler Volker Michel, 37, und Großwallstadts Torhüter Marcus Rominger, 37, in München ihr Projekt. Die drei bilden den Vorstand.

Ziel ist es, bei wichtigen Verbandsentscheidungen und Terminabsprachen auf nationaler und internationaler Ebene "mit am Tisch zu sitzen", sagt Bitter. Dazu müsse man eine gewisse Schlagkraft erreichen, rund 150 Mitglieder wären wünschenswert. 252 Profis spielen in Deutschland in der Ersten Handball-Bundesliga.

"Der Körper ist das Kapital des Sportlers. Und mit dem wird derzeit im Handball nicht besonders sorgfältig umgegangen", sagt Bitter. In der Regel alle drei bis vier Tage ein Spiel, dazu Reisen und Training, "während der Saison haben wir kaum mal zwei freie Tage am Stück, um zu regenerieren". Die Forderungen nach weniger Spielen und internationalen Turnieren sollen im Konsens durchgesetzt werden. Streiks seinen nicht geplant.