Beim Handball-Supercup morgen in München sind noch einmal Experimente erlaubt

Hamburg. Das letzte spiel- und trainingsfreie Wochenende für die nächsten vier Monate genossen die Handballer des HSV bei ihren Familien. 30 Pflichtspiele stehen für die Hamburger bis zum Jahresende an, das erste morgen in der Münchner Olympiahalle (20.15 Uhr, Sport1 live). Beim Supercup gegen den deutschen Rekordmeister und Champions-League-Sieger THW Kiel ist der deutsche Vizemeister und Pokalsieger HSV Titelverteidiger. Im Vorjahr siegte er 35:28. Richtungweisend war das Ergebnis nur bedingt. Der HSV spielte zwar die beste Bundesligasaison seiner achtjährigen Geschichte, konnte danach aber die Kieler in der Liga nicht mehr bezwingen. Dem 29:29 in Kiel folgte drei Spieltage vor Schluss die entscheidende 31:33-Niederlage in der damaligen Color-Line-Arena.

Beide Trainer sehen in dem morgigen Duell nur "einen Härtetest". Kiels Alfred Gislason und HSV-Coach Martin Schwalb haben angekündigt, letzte Erkenntnisse für die Saison gewinnen zu wollen, die am Sonnabend beginnt. "Das Ergebnis ist nicht zweitrangig, doch es steht im Gegensatz zu den kommenden Aufgaben nicht über allem. Wir werden auf beiden Seiten im Laufe des Spiels verschiedene Formationen sehen", sagt Schwalb. Der THW muss seine beiden Neuzugänge, den tschechischen Abwehrspezialisten Daniel Kubes, er kam aus Lemgo, und den serbischen Kreisläufer Milutin Dragicevic (Silkeborg/Dänemark), integrieren, der HSV Mittelmann Michael Kraus (Lemgo). Zu ersetzen im Spielsystem gilt es zudem die Langzeitverletzten Daniel Narcisse (Kiel; Kreuzbandriss) und Krzysztof Lijewski (HSV; Schulteroperation).

Mit dem größten Etat der Liga, 9,5 Millionen Euro, sehen sich die selbstbewussten Kieler, momentan die beste Handballmannschaft der Welt, auch in der neuen Spielzeit in der Favoritenrolle. "Der HSV und die Rhein-Neckar Löwen", warnt THW-Trainer Gislason jedoch, "werden sich in dieser Saison noch einmal deutlich stärker präsentieren, da sich ihre Mannschaftsstruktur kaum verändert hat. Beide Teams sind mit uns auf Augenhöhe."

ARD und ZDF haben sich umfassende Rechte für die neue Handball-Saison gesichert. Darin enthalten sind die Nachverwertung der Spiele der 1. und 2. Bundesliga, der DHB-Pokal, das Final Four in Hamburg, der Supercup und das Allstar-Game. Durch den Abschluss rundet die Handball-Bundesliga (HBL) ihr TV-Paket ab, nachdem sie zu Beginn der Spielzeit 2009/10 mit Sport1 ein umfangreiches Rechtepaket bis 2013 vereinbart hatte. Dieses beinhaltet ein Minimum von pro Saison 176 Spielen live im Free-TV und Internet sowie wöchentlich zwei Magazinformate. Für die Rechte erlöst die HBL rund 1,2 Millionen Euro.