Hamburg. Die Hamburger Hockeyszene verliert ein prominentes Gesicht. Gylla Rau, langjährige Bundesligaspielerin für den Großflottbeker THGC, den Klipper THC und zuletzt beim Harvestehuder THC aktiv, hat sich dazu entschlossen, ihre Karriere zu beenden. "Alles, was ich tue, möchte ich hundertprozentig tun. Ich bin beruflich mittlerweile sehr eingespannt. Das Pensum, das nötig wäre, um die Leistung zu bringen, die ich von mir erwarte, kann ich nicht mehr bewältigen", sagte die 31-Jährige. Als Physiotherapeutin im Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Boberg wird sie dem Leistungssport jedoch verbunden bleiben.

In der vergangenen Woche hatte die Defensivspielerin ihre Teamkolleginnen beim HTHC über ihre Entscheidung informiert. Da sie jedoch bereits im vergangenen Winter einen möglichen Abschied angedeutet hatte, war im Verein niemand überrascht, wohl aber traurig. "Der Schritt fiel mir sehr schwer, obwohl ich ihn schon länger geplant habe", sagt Rau. "Immerhin habe ich 26 Jahre meines Lebens im Hockeysport verbracht."

Nach dem Abschied von Trainer Peter Krueger, der zum Klipper THC wechselte und einige Leistungsträgerinnen mit sich zog, befinden sich das HTHC-Damenteam im Umbruch. "Das hat meine Entscheidung jedoch nicht beeinflusst", sagt Rau.

Als größte sportliche Erfolge kann sie den Gewinn der deutschen Feldmeisterschaft 2002 mit Klipper und den Hallentitel mit dem HTHC 2007 verbuchen. Mit der Hallen-Nationalmannschaft gewann sie zudem bei der EM in diesem Jahr die Bronzemedaille. Die wichtigste Erinnerung wird jedoch das Zusammengehörigkeitsgefühl sein, das sie in allen ihren Teams erlebte. "Wie man im Team gemeinsam Erfolge feiert, aber wie es einen auch in schweren Zeiten auffängt und man alles zusammen durchsteht - das werde ich am meisten vermissen."