Hamburg. Auf den Werbeplakaten, mit denen die HSV-Handballer seit gestern für die neue Bundesligasaison werben, gelingt Stefan Schröder in letzter Sekunde der Siegtreffer. Realität werden kann dieses Versprechen wohl frühestens im Oktober. So lange wird der Rechtsaußen aufgrund einer Kreuzbandverletzung noch pausieren müssen, auch wenn der Heilungsverlauf laut Sportchef Christian Fitzek erfreulich ist: "Er ist schon sehr weit, die physischen Werte sind besser als erhofft."

Wie lange Schröders Nebenmann Krzysztof Lijewski ausfallen wird, wird sich erst heute herausstellen, wenn der Halbrechte am lädierten Schultergelenk arthroskopiert wird. Fitzek hegt zwar noch "Resthoffnung", dass die Verletzung nicht schwerer wiegt. Trainer Martin Schwalb hat sich jedoch bereits auf den Ernstfall eingestellt, in München beim Supercup am 24. August gegen Meister Kiel mit nur zwei gesunden Linkshändern in die Saison zu starten. Er lässt beim Pokalsieger alternative Spielzüge einstudieren, bei denen sich seine Mittelleute Michael Kraus und Domagoj Duvnjak im rechten Rückraum versuchen dürfen.

Fitzek sieht darin grundsätzlich keinen Nachteil: "In der Vorbereitung haben die beiden das gut gelöst. Letztlich ist das eine Frage der richtigen Taktik." Er selbst sei beim VfL Gummersbach schon ohne Linkshänder deutscher Meister geworden. Der Transfer von Linksaußen Matthias Flohr und Nachwuchsspielmacher Marcel Schliedermann auf Rechtsaußen, wie beim Turnier in Schneverdingen am vergangenen Wochenende praktiziert, wird aber wohl nicht über die Testphase hinauskommen.

Einen weiteren Linkshänder kurzfristig zu verpflichten schließt Fitzek "momentan" aus. Der Moment könnte mit Eintreffen der Diagnose aus Heidelberg schnell beendet sein.