Mönchengladbach. Desmond Abbott, 24, ist ein kräftiger Mann mit muskulösen Oberarmen, dunkler Haut und glänzenden schwarzen Locken, der schon aufgrund seiner Äußerlichkeiten aus jeder Hockeymannschaft der Welt hervorstechen würde. Doch es ist weit mehr, das den australischen Außenstürmer zu einem außergewöhnlichen Spieler macht. Der 1,82 Meter große Torjäger hat technische Fertigkeiten, die ihn scheinbar mühelos durch gegnerische Abwehrreihen fliegen lassen, er hat ein gutes Auge für den besser postierten Nebenmann, und er ist extrem torgefährlich. Mit fünf Treffern war er gemeinsam mit Luke Doerner und Jamie Dwyer bester Torjäger des Turniersiegers bei der Champions Trophy.

In den vergangenen zwei Jahren lief Abbott für das Team Pinoké in Amsterdam auf, doch nun könnte der Hamburger Traditionsverein Club an der Alster das Rennen um seine Dienste für die neue Saison (Beginn 11. September) machen. Trainer Joachim Mahn will neben Abbott auch dessen ebenso bulligen Sturmpartner Glenn Turner an die Alster lotsen. "Ich bin ein Fan der beiden und hoffe, dass sie in der kommenden Saison für uns spielen", sagt Mahn. Abbott ist an einem Wechsel nach Hamburg, das er durch Auftritte mit Australiens Team beim Viernationenturnier Hamburg Masters kennt, interessiert.

Der Wechsel droht jedoch an den Statuten des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) zu scheitern. Am 1. August war die offizielle Wechselfrist abgelaufen, und noch im August müssen alle australischen Nationalspieler an der heimischen Meisterschaft teilnehmen. Sollte der DHB hart bleiben, dürften Abbott und Turner nicht für Alster spielen. Abbott ist sehr daran interessiert, die Bundesliga kennenzulernen, da ihm das körperbetonte Spiel der Deutschen gut gefalle. Auch Mahn will mit allen Mitteln um seine Wunschspieler kämpfen. "Dann vielleicht Anfang 2011", sagt er.