Daniel van Buyten half bei den Amateuren aus - und verletzte sich dabei schwer. Jetzt droht er für mehrere Wochen auszufallen.

München. Das bittere Ende passte zum völlig verkorksten Fußball-Nachmittag. Ein Eigentor von Torhüter Maximilian Riedmüller brachte die zweite Mannschaft des FC Bayern München in der 90. Minute um den Sieg in der 3. Liga gegen Wacker Burghausen. Bereits vor dem 1:1 war es für die ersatzgeschwächten Münchner knüppeldick gekommen: Daniel van Buyten, eigentlich Abwehrchef beim Meister, verletzte sich möglicherweise schwer. Als Louis van Gaal diese Hiobsbotschaft vernahm, platzte dem Trainer der Bayern-Profis der Kragen.

Der Niederländer war stocksauer, dass das Spiel der Reserve angesichts von nur zwölf einsatzfähigen Münchner Spielern überhaupt erst angepfiffen wurde. „Unsere zweite Mannschaft musste am Samstag spielen, weil der Trainer von Burghausen das so angeordnet hat. Im Sturm musste unser Torwart spielen. Das finde ich einfach unglaublich“, sagte van Gaal und kritisierte auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB): „Wenn der DFB seine Spiele ansetzt, kann er so etwas einfach nicht im Sinn haben.“

Verhandlungen zwischen den Klubs über eine Verlegung der Begegnung waren im Vorfeld gescheitert. Doch van Gaal war am ausgedünnten Kader nicht unbeteiligt. Insgesamt sechs Nachwuchskicker beorderte der Trainer zum zeitgleich stattfindenen Turnier der Profis auf Schalke, um dort selbst eine halbwegs schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken zu können.

Abwehrspieler van Buyten war in München zurückgeblieben, weil er und seine Freundin Celine in Kürze Nachwuchs erwarten. Doch die gut gemeinte Idee, bei den Amateuren auszuhelfen, entpuppte sich als schwerer Fehler: Nach einem Foul in der 17. Minute musste der Belgier mit Verdacht auf Bänderriss im linken Sprunggelenk ausgewechselt werden. Van Buyten droht eine mehrwöchige Zwangspause.

Van Gaal kündigt Abschied aus der Bundesliga an

Da nur wenige Minuten später in Saer Sene ein zweiter Spieler verletzungsbedingt ausschied, blieb Trainer Hermann Gerland nichts anderes übrig, als Ersatztorhüter Ferdinand Oswald als Not-Stürmer zu bringen. Die Ersatzbank war fortan verwaist.

Trotz dieser widrigen Umstände hätten die Münchener die 1:0-Führung durch den ehemaligen Burghausener Thomas Kurz (57.) beinahe über die Zeit gerettet. Riedmüller fing in der Schlussminute einen Eckball von Christian Holzer ab, fiel dann aber mit dem Ball ins eigene Tor. „Ich bin natürlich enttäuscht“, sagte Gerland. Wacker-Trainer Jürgen Press dagegen zeigte sich „zufrieden und glücklich.“ Für beide Teams war es am zweiten Spieltag der erste Punktgewinn.

An der Spitze behielten Eintracht Braunschweig, Kickers Offenbach und Jahn Regensburg ihre weiße Weste. Der OFC setzte sich im Spitzenspiel beim SV Sandhausen mit 2:0 durch und hat ebenso sechs Punkte auf dem Konto wie Braunschweig (3:0 beim 1. FC Saarbrücken) und Regensburg (3:0 gegen die SpVgg Unterhaching).