Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Dann eben nächstes Jahr. Michael Schumacher, dann 42 Jahre alt, will in der Saison 2011 Formel-1-Weltmeister werden. Sagt er jedenfalls.

Der vollmundig als "größtes Comeback der Sportgeschichte" angekündigte Rücktritt vom Rücktritt des siebenmaligen Champions ist innerhalb weniger Runden auf Seifenkisten-Niveau geschrumpft. Im Vergleich zu den rasenden Dosen von Red Bull und den Kundenautos von McLaren steht Schumacher im neuen Silberpfeil im Stau. Die Einschaltquoten gehen wieder zurück, der Kartenverkauf für den deutschen Grand Prix an diesem Wochenende in Hockenheim stagniert nach anfänglicher Euphorie. Die Leute wollen Schumacher eben siegen sehen.

Deutschlands erfolgreichstem Autofahrer ist sein Image egal. Ihm genügt das Motto des Neue-Deutsche-Welle-Hits "Ich geb Gas, ich will Spaß". Wer bekommt schon ein Spielzeugauto, das Ingenieure für mehrere Hundert Millionen Euro entwickelten?

Wichtiger könnte die Frage sein, wie lange Mercedes der Werbeeffekt des großen Namens Schumacher wirklich nützt. Denn der ist im Moment nur Geschichte. Nicht, dass die Schwaben eines Tages den berühmten Pannen-Werbespot neu drehen müssen: "Gewinnen? Mit einem Mercedes?"