Einblicke in einen Reitstall auf dem Derbygelände - die Geheimnisse der Pferdepfleger

Hamburg. Im Eingangsbereich kontrollieren Wachposten den Zutritt: Auch um Manipulationen zu verhindern, haben Fremde in den Stallungen nichts zu suchen. Ganz hinten links hat Trainer Sascha Smrczek mehrere der kostenlosen Gastboxen bezogen. Der 38-jährige Unternehmer arbeitet in Düsseldorf mit 15 Angestellten und 88 Vollblütern - die Startpferde werden im Wechsel mit Transportern nach Hamburg und zurückgebracht. Er hat uns in Horn einen Einblick gestattet.

Während Pferdewirtin Ina Gockel Trense und Führzügel hält, hat Kollegin Sandra Malinowski den Trainingssattel aufgelegt und mit Gurten unter dem Bauch des Galoppers befestigt. Unter dem Sattel mit den Steigbügeln befinden sich eine rutschfeste Gummimatte sowie die Nummerndecke.

Die Heuballen stammen aus dem Schwarzwald, wiegen jeweils gut 30 Kilogramm und wurden vom Smrczek-Team nach Horn gebracht - insgesamt rund 750 Kilogramm. Oben auf dem Ballen liegen von links: Scheuklappen, Reithelm, Anbinder zum Befestigen des Pferdes in der Box, Wassereimer und Schwamm zum Säubern des Fells. Rechts vom Eimer liegt das blaue Schweißmesser, gerade in diesen Tagen ein unverzichtbares Hilfsmittel. Ganz außen ist der grüne Striegel zu sehen. Darüber, an der Boxenwand, hängt die Trense, das Zaumzeug.

Auf dem Boden stehen ein Sattel (rund drei Kilogramm) sowie die vorgeschriebene Sicherheitsweste für den Jockey. Die erheblich schnittigeren, viel unbequemeren Rennsättel wiegen kaum mehr als 600 Gramm. Nicht auf dem Bild zu sehen sind kleine Bleiplatten als zusätzliche Gewichte für Handicap-Rennen: Diese liegen im Jockeyraum im Waagegebäude und werden im Sattel verstaut.

Daneben ist der Reitstock zu erkennen. Der Gebrauch der Peitsche durch den Jockey wird vom Renngericht genau kontrolliert und notfalls bestraft. In dem grünen Gefäß darüber befindet sich Huffett, das mit dem Pinsel rechts davon aufgetragen wird. Es ist der Ehrgeiz der Pferdepflegerinnen, das von ihnen betreute Rennpferd möglichst ansehnlich an den Start zu bringen. Das ist eine Frage der Ehre.

Der gelbe Topf beinhaltet Mohrrüben als Leckerli; Hafer gibt's erst zum Abendessen. Die Forke ganz außen links ist zum Füllen und Auflockern des Heus in der Box.