Mit Stefanie Hofer wird bei der 141. Auflage erst die zweite Frau im Galoppderby starten. Meeting in Horn beginnt am Sonnabend

Hamburg. "Ich freue mich sehr auf das Hamburger Derby-Meeting", sagt Stefanie Hofer, "auch wenn ich schlechte Erinnerungen an 2009 habe." Vor einem Jahr war die Reiterin aus Krefeld in Horn in einem Rennen vom Pferd gefallen und hatte sich einige Blessuren zugezogen. Dass sich die 22-Jährige trotz dieses Missgeschicks auf Hamburg freut, hat einen besonderen Grund. Steffi Hofer, mit 43 Siegen derzeit die Nummer zwei in Deutschland hinter Eduardo Pedroza (48), reitet am 18. Juli im Idee 141. Deutschen Derby den dreijährigen Hengst Nordfalke aus dem Gestüt Wittekindshof.

Damit ist die Tochter des Galopptrainers Mario Hofer, die sich nach bestandener Prüfung zur Pferdewirtin seit einer Woche offiziell "Jockey" nennen darf, seit 1869 die zweite Frau, die in der bedeutendsten Dreijährigen-Prüfung des deutschen Turfs am Start ist.

Die erste Derby-Reiterin war Monika Blasczyk, die im Jahr 1979 im Alter von 18 Jahren im Sattel des Außenseiters Varanes Platz 13 belegte. "Ich traue mir zu, weiter vorne zu landen", versicherte Steffi Hofer nach ihrer Ankunft in Hamburg. Schon am Sonnabend, dem ersten von sieben Renntagen des Derby-Meetings (10. bis 18. Juli), sitzt sie in Horn im Sattel.

Eugen-Andreas Wahler, der Präsident des Hamburger Renn-Clubs (HRC), sprach zwei Tage vor dem ersten Rennen von einem bevorstehenden "Meeting der Superlative": "An jedem Renntag gibt es bei uns ein hochdotiertes Gruppe-Rennen. Das ist einzigartig auf deutschen Rennbahnen. Das Interesse der auswärtigen Trainer und Besitzer ist so groß wie nie zuvor." Beim Hamburger Renn-Club gingen 1467 Nennungen ein, fast 500 mehr als im vergangenen Jahr. Schon am Sonnabend (141 Pferde) und Sonntag (131) sind große Starterfelder zu erwarten, an Preisgeldern werden in der Derbywoche 2,1 Millionen Euro ausgeschüttet. "Das zeigt die unverändert große Bedeutung unseres Meetings", so Wahler.

Für das 141. Deutsche Derby am 18. Juli, dotiert mit 770 000 Euro, sind noch 24 dreijährige Vollblüter (kein ausländisches Pferd) gemeldet. Aus Sicherheitsgründen dürfen aber nur 20 laufen. Deshalb ist der Start von Codoor, an dem Werder Bremens Fußballmanager Klaus Allofs zur Hälfte beteiligt ist, gefährdet. Der Hengst hat bisher zwei kleine Rennen gewonnen, wurde zuletzt im Bremer Derby-Trial aber nur Siebter. Bis zum Montag können auch aus dem Ausland Nachnennungen abgegeben werden. Die kosten 50 000 Euro pro Pferd.