UHC-Spieler Fuchs und Fürste treffen doppelt gegen Niederlande

Hamburg. Vor wenigen Tagen feierte Florian Fuchs beim großen Ball im "Edelfettwerk" noch sein bestandenes Abitur. Eine 2,3 hat der 18-Jährige auf dem Zeugnis stehen, doch vielleicht wird die Note noch zu seinen Gunsten korrigiert. Fuchs hofft von einer Härtefallregelung zu profitieren, schließlich hat er in der jüngeren Vergangenheit nicht nur am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ohlsdorf Höchstleistungen erbracht. Im Juni 2009 gewann er mit den deutschen Hockey-Junioren die U-21-Weltmeisterschaft in Malaysia und Singapur, anschließend rückte er in den Herrenkader auf, schoss gleich fünf Tore bei der Champions Trophy in Australien. Im März dieses Jahres wurde er dann in Indien Vizeweltmeister mit den Erwachsenen.

Ende des Monats steht mit der Champions Trophy in Mönchengladbach wieder ein großes Turnier für ihn an. Die Vorbereitung läuft gut. Gestern machte das deutsche Team durch ein 5:1 gegen die Niederlande den Sieg beim Viernationenturnier in Hamburg perfekt. Fuchs steuerte zwei Treffer bei, ebenso wie Moritz Fürste, sein Vereinskamerad vom Uhlenhorster HC. Auch beim 5:3 gegen Indien am Sonnabend erzielten die beiden Hamburger je einen Treffer, zum Auftakt hatten die Deutschen am Freitag mit 5:3 gegen Japan gewonnen.

"Es ist für mich auf keinen Fall schon zur Normalität geworden, für die Nationalmannschaft zu spielen" sagt Fuchs. "Gerade hier in Hamburg vor den heimischen Zuschauern ist es etwas ganz Besonderes." Bundestrainer Markus Weise hält den jungen Stürmer für einen sehr talentierten Spieler, der für sein Alter auch in der Persönlichkeit schon relativ weit entwickelt sei. Allerdings gehe ihm seine Unbekümmertheit langsam verloren. Fuchs wird auf Turnieren wie dem BDO Hamburg Masters noch als hoffnungsvollstes Talent ausgezeichnet, ist aber längst auf dem Weg zum etablierten Spieler in der Nationalmannschaft und damit einen Schritt weiter als Felix Oldhafer (22, UHC) und Daniel von Drachenfels (24, Alster), die sich in Hamburg ebenfalls beweisen durften. "Für sie steht im Mittelpunkt, dass sie ihre Rolle finden", sagt Weise. "Da muss man Geduld aufbringen, das geht nicht in drei Spielen."

Schon länger dabei sind die Torhüter Nico Jacobi (23, UHC) und Tim Jessulat (30, Alster), die sich einmal mehr ein regionales Duell um die zweite Torhüterposition im deutschen Kader neben Olympiasieger Max Weinhold (Köln) liefern. Beim Masters durften sich Jacobi zweimal und Jessulat einmal beweisen. Am kommenden Wochenende hat der Alster-Goalie in Nottingham noch ein weiteres Mal die Möglichkeit, für sich zu werben. "Ich bin sehr zufrieden mit beiden", meint Weise. "Ich habe die Qual der Wahl. Das ist eine komfortable Situation."

Olympiasieger Sebastian Biederlack, 28, kehrt nach einem Jahr in Madrid zum Club an der Alster zurück.