Golfprofi Alex Cejka fehlen beim Turnier in München nur zwei Schläge zu seinem ersten Sieg

Moosinning. Der ersehnte Titel blieb ihm wieder einmal versagt. Aber es gibt für Golfprofi Alex Cejka trotzdem keinen Anlass, enttäuscht zu sein nach seiner zwölften BMW International Open. Eine Woche nach seinem achten Platz bei der US Open belegte der Lokalmatador als bester Deutscher auf dem Kurs des GC München-Eichenried wie schon vor sechs Jahren den glänzenden dritten Platz. Der 39-Jährige lag bei seinem Heimspiel am Ende einer tollen Aufholjagd mit 272 Schlägen mit vier weiteren Spielern zwei Schläge hinter dem englischen Überraschungssieger David Horsey, der von einem Patzer des lange führenden Walisers Bradley Dredge an Loch 16 profitierte. Für Cejka war es das zweitbeste Ergebnis in Eichenried nach Rang zwei im Jahr 2003.

"Ich bin sehr zufrieden, zumal ich in den letzten Jahren hier nicht so gut abgeschnitten habe. Aber wenn ich jetzt sehe, dass nur zwei Schläge gefehlt haben, tut das weh", sagte Alex Cejka, der sich nach der Siegerehrung gemeinsam mit anderen Spielern den Fußball-Klassiker Deutschland gegen England anschaute. Cejka ärgerte sich am Ende nur über sein Spiel am 18. Loch: "Ich hatte eine blöde Distanz für den zweiten Schlag, deshalb musste ich ablegen mit dem 2er-Eisen. Mein Pitch danach war schlecht, den muss man eigentlich näher an die Fahne schlagen."

Für den Sieg hätte aber auch ein Birdie nicht gereicht. Dies glückte David Horsey am 18. Loch, er machte damit seinen ersten Triumph auf der Europa-Tour perfekt. Dahinter landete nach einem Eagle an der 18 sein Landsmann Ross Fisher. Der 25-Jährige Horsey, der im Mai bei der Italian Open bereits Zweiter war, kassierte für seinen Sieg einen Scheck über 333 330 Euro. Cejka konnte sich wie die schlaggleichen Pablo Larrazabal, Rafael Cabrera-Bello (beide Spanien), Kenneth Ferrie (England) und Dredge mit 88 000 Euro Schmerzensgeld trösten. Dredge hatte seine Führung mit einem Doppel-Bogey an Loch 16, als sein Schlag im Wasser landete, an Horsey verloren.

Im Gegensatz zu Cejka kam Martin Kaymer nie richtig in Schwung. Der 25-Jährige, der bei der US Open ebenfalls Achter geworden war, hatte nach seiner Rückkehr aus Kalifornien anfangs Probleme mit dem Jetlag, fand aber auch später nie zu seiner Topform und musste sich am Sonntag nach seiner zweiten 69er-Runde in Folge mit 277 Schlägen und Rang 21 begnügen. Kaymer sorgte am Schlusstag zumindest für ein optisches Highlight. An der 18. Bahn zog er sich hinter einen Busch zurück und zog ein Deutschland-Trikot an. Die Zuschauer waren begeistert. Kaymer: "Ich habe ja gesagt, dass es eine kleine Überraschung geben wird." Dem Referee gefiel dies allerdings nicht. "Da habe ich mir ein paar Worte anhören müssen", so der Mettmanner.

Sportlich war Martin Kaymer nicht ganz zufrieden: "Ich habe an den letzten beiden Tagen zwar gut gespielt, aber nicht so gut scoren können. Es lief insgesamt nicht so zusammen wie erhofft. Ich hätte durchaus noch in die Top Ten rutschen können. Aber es hat leider nicht gereicht." Für den Weltranglistenelften Kaymer ist in den nächsten drei Wochen Stress programmiert: Kaymer will seine Titel in Paris und bei der Scottish Opern verteidigen, bevor er bei der 139. British Open in St. Andrews sein drittes Major des Jahres spielt.

Deutlich schlechter lief es für Altmeister Bernhard Langer (Anhausen) und Marcel Siem (Ratingen), die beide 283 Schläge benötigten und damit nicht über Rang 61 hinauskamen. Langer wartet damit auch nach seiner 20. Teilnahme in Eichenried auf seinen ersten Sieg. "Es war ein seltsamer Tag. Ich habe sehr gutes Golf gespielt, ähnlich gut wie gestern, vielleicht sogar besser. Aber der Putter war nicht gut genug", sagte Langer. Im Vorjahr hatte der 52-Jährige noch bis zuletzt um den Titel gespielt.

Der Schlag des Tages glückte dem Franzosen Jean-François Lucquin. Dem Franzosen glückte am 17. Loch als erstem Spieler ein Hole-in-one und er wurde dafür vom Hauptsponsor mit einer Luxuskarosse im Wert von rund 80 000 belohnt. Mit der Entscheidung um den Sieg hatte Lucquin nichts zu tun, er landete mit 285 Schlägen abgeschlagen auf Rang 72.