Der Hockeymeister hat nach Tobias Hentschel auch Alexander Sahmel reaktiviert

Hamburg. Am 11. September des vergangenen Jahres war bei den Hockeyherren des Clubs an der Alster die Welt noch halbwegs in Ordnung. Zwar hatte die Mannschaft von Cheftrainer Joachim Mahn aus den Heimspielen gegen die Topteams aus Mülheim und Köln nur einen Punkt geholt, stand damit aber immerhin auf Platz acht der Tabelle. Es sollte das bislang letzte Mal in dieser Saison gewesen sein, dass der Titelverteidiger keinen der beiden Abstiegsränge belegte. An diesem Wochenende will der Traditionsklub nun endlich den Sprung aus dem Keller schaffen. Zwei Siege aus den Heimspielen gegen die Mitkonkurrenten aus Neuss (Sa, 14.30 Uhr) und Düsseldorf (So, 12 Uhr), und Mahns Mannen könnten ein wenig durchatmen.

Allerdings ist die Personallage nach den Ausfällen der Abwehrstützen Konstantin Rentrop (Muskelfaserriss) und Sebastian Biederlack (Oberschenkelzerrung) dermaßen angespannt, dass der Trainer zwei "Wunderwaffen" ausgegraben hat. Nachdem Ex-Nationalspieler Tobias Hentschel, 32, bereits am vergangenen Sonnabend beim 3:1-Sieg in Krefeld sein Comeback nach zwei Jahren Pause gefeiert hatte, soll an diesem Wochenende auch Alexander Sahmel wieder mitmischen. Der 30 Jahre alte angehende Arzt war kürzlich von seinem praktischen Jahr in der Schweiz zurückgekehrt und hat in dieser Woche mit dem Team trainiert. "Die Trainingsqualität erhöht sich durch Spieler wie Tobi und Alex. Deren Fehlerquote ist praktisch gleich null, daran können sich die jungen Spieler ein Beispiel nehmen", sagt Mahn.

Dass Spieler wie Tobias Hentschel und Alexander Sahmel, die wegen schwerer Knieverletzungen dem Leistungssport eigentlich abgeschworen hatten, nun als Hoffnungsträger im Kampf gegen den Abstieg gelten, schmälert Mahns Vertrauen in seinen Kader nicht. "Es ist ein Zeichen für die Qualität dieser Jungs, nicht für mangelnde Qualität der übrigen Spieler", sagt er. Im Training sei seit Beginn der Rückrunde Ende März eine neue Zuversicht zu spüren. "Die Grundstimmung ist positiv, alle haben verstanden, worum es geht und was jetzt zu tun ist", sagt der Coach. Mit zwei Siegen können seine Spieler beweisen, dass diese Einschätzung richtig ist.

Schützenhilfe für Alster kann der Lokalrivale Uhlenhorster HC leisten, der mit Siegen gegen Düsseldorf (Sa, 16.30 Uhr) und Neuss (So, 14.30 Uhr, beide Wesselblek) zudem wichtige Punkte im Kampf um die Endrundenteilnahme sammeln will. Letzteres gilt auch für den dritten Hamburger Vertreter Harvestehuder THC, der beim Mannheimer HC und Frankfurt 80 zu Gast ist.